Desire Marea, bald auch auf dem Kunstfestival Ihrer Wahl.

Foto: Izimakade

Desire Marea – Desire

Desire Marea ist ein:e non-binäre:r südafrikanische:r Künstler:in aus dem 2015 gemeinsam mit Fela Gucci gegründeten FAKA-Kollektiv. Die Auftritte der queeren Truppe sind irgendwo zwischen Performance, Modeschau und Musik angesiedelt und ideal für den Kunstkontext geeignet. Auch Desire Marea vertraut auf diesem gehypten Solodebüt auf eine Mischung aus House, Techno und dem südafrikanischen Tanzstil des Gqom. Dazu kommen rauer Gesang und mitunter ein etwas deplatziertes Saxofon. Der Hit Tavern Kween sticht leider qualitativ arg heraus.

Desire Marea

Moritz von Oswald Trio – Dissent

NDW- und Techno-Veteran Moritz von Oswald (Palais Schaumburg, Basic Channel, Rhythm & Sound ...) versucht sich mit seinem Trio, zu dem aktuell die hochgejazzte US-Elektronikerin und AI-Komponistin Laurel Halo und Drummer Heinrich Köbberling gehören, an einer am Mischpult endgefertigten Version von "Jazz". Diese beruht auf etwas weniger zwingenden House- und Techno-Rhythmen, wird allerdings dank Oswalds bekannter Dub-Techniken interessant gemischt. Auffällig dürfte das Album allerdings als Hintergrundmusik nicht werden.

Moritz von Oswald

The Knife – Silent Shout

Ein Jubiläum ist ein gutes, wenn dabei Gutes (auf Vinyl) wiederveröffentlicht wird. Vor 15 Jahren erschien mit Silent Shout vom schwedischen Duo The Knife eine der überzeugendsten Arbeiten aus dem Bereich Elektropop unter besonderer Berücksichtigung von Beklemmung und furchteinflößenden Sounds. Die Geschwister, Produzent Olof und Sängerin Karin Dreijer, produzierten damals auch dank Multitrack-Technik der verfremdeten und verzerrten Gesangsspuren einen Klassiker des Genres. Siehe auch Karin solo als Fever Ray.

The Knife

(Christian Schachinger, 23.8.2021)