Wie nachhaltig der Zugewinn der SPD in den Umfragen ist, werden die Wahlen auf Bundes- und Landesebene am 26. September zeigen.

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Einen Monat vor den Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin liegt die SPD in beiden deutschen Bundesländern deutlich vorne. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Norddeutschen Rundfunks (NDR) und zweier Zeitungen kommt die SPD in Mecklenburg-Vorpommern derzeit auf 36 Prozent, fünf Prozentpunkte mehr als bei der Wahl 2016. Auch in Berlin sehen Umfragen die SPD einen Monat vor der Abgeordnetenhauswahl mit 22 bis 23 Prozent in Führung.

SPD vor AfD und CDU

In Mecklenburg-Vorpommern und Berlin werden parallel zur Bundestagswahl am 26. September ein neuer Landtag beziehungsweise ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. In Mecklenburg-Vorpommern sieht die Umfrage die CDU, derzeit Koalitionspartner von SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, bei 15 Prozent. Die AfD ginge mit 17 Prozent erneut als zweitstärkste Partei aus der Wahl hervor.

Die Linkspartei käme auf elf Prozent, die Grünen würden mit sechs Prozent und die FDP mit acht Prozent wieder in den Landtag zurückkehren. Die Umfrage unter 1.153 Wahlberechtigten wurde von Infratest Dimap im Auftrag des NDR, der "Schweriner Volkszeitung" und der "Ostsee-Zeitung" vom 19. bis zum 24. August erhoben. Die letzte Wahl war 2016, Schwesig führt die Regierung seit 2017. Sie übernahm das Amt von Erwin Sellering (SPD), der sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte.

Sozialdemokraten gestärkt in Berlin

In Berlin kommt die SPD mit ihrer Spitzenkandidatin Franziska Giffey laut einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung von Infratest Dimap für den Rundfunk Berlin-Brandenburg und die "Berliner Morgenpost" derzeit auf 23 Prozent und zieht damit gegenüber der vorangegangenen Umfrage an den Grünen vorbei. Die Grünen mit ihrer Spitzenkandidatin Bettina Jarasch fallen von 22 auf 17 Prozent.

Die CDU um Spitzenkandidat Kai Wegner verschlechtert sich um zwei Punkte auf 19 Prozent. Die Linke bleibt stabil bei zwölf Prozent, die FDP büßt einen Punkt auf acht Prozent ein. Die AfD gewinnt einen Punkt und liegt bei elf Prozent.

Eine ebenfalls am Mittwoch veröffentlichte Erhebung des Instituts Insa für die "Bild"-Zeitung kommt auf ähnliche Werte – für die SPD 22 Prozent, für die Grünen 18, für die CDU 16, für die Linke 15, für die FDP neun und für die AfD zwölf Prozent. Ein rot-grün-rotes Bündnis hätte damit eine Mehrheit, auch andere Dreierbündnisse wären rechnerisch möglich.

Derzeit wird die Hauptstadt von einem rot-rot-grünen Senat regiert. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller bewirbt sich um ein SPD-Mandat im Bundestag. Insa befragte vom 16. bis zum 23. August 1.000 Wahlberechtigte. Infratest Dimap befragte 1.160 Wahlberechtigte im Zeitraum vom 18. bis zum 21. August. (APA, 26.8.2021)