Für die Lightify-Server gehen bald die Lichter aus.

Foto: Osram

Vernetzte Geräte können unseren Alltag erleichtern und für mehr Komfort sorgen. Dazu gehören auch smarte Lampen, die per Sprachbefehl eine Lichtstimmung nach unseren Wünschen erzeugen, sich zeitlich programmieren und mit anderen Devices abstimmen lassen. Doch die Anbindung an die Server des Herstellers hat ihren Preis. Und den muss man oft zahlen, wenn das Unternehmen beschließt, Geräte auszumustern.

Selbiges geschieht nun beim Beleuchtungsspezialisten Osram. Ende des Monats läuft der Supportzeitraum für die Produkte der Lightify-Reihe aus. Pünktlich am 31. August werden dann auch die zugehörigen Server abgedreht, berichtet "Golem". Das hat Folgen für die Besitzer der smarten Lampen dieser Serie. Diese werden dann nämlich dümmer – und unsicherer.

Aus für Fernzugriff, Sprachsteuerung und Updates

Sobald der Datenverkehr stillgelegt ist, wird die Steuerung der Lampen über das Osram-Gateway eingeschränkt. Ab diesem Zeitpunkt können die Lampen dann nicht mehr per Sprachsteuerung über den Google Assistant oder Amazons Alexa befehligt werden. Und auch der Fernzugriff außerhalb des heimischen WLAN fällt weg.

Ein Werbeclip aus dem Jahr 2014 zum Start der Lightify-Reihe.
OSRAM

Abgesehen von der Sprachsteuerung sollen innerhalb des eigenen Netzwerks über die Lightify-App noch alle Features zur Verfügung stehen. Zumindest so lange, bis die App mangels Kompatibilität mit neueren Versionen von Android und iOS ihren Dienst versagt. Denn weder für das Programm noch für die Firmware der Lampen oder des Gateways wird es ab September noch Updates geben, was natürlich auch aus Sicherheitsperspektive problematisch ist.

Nutzer müssen allerdings sicherstellen, dass ihr Gateway mit der aktuellsten Firmware läuft und sonst gegebenenfalls vor Monatsende updaten. Verfügt das Gerät nicht über neuere Software, so besteht die Gefahr, dass die Steuerung der Lampen nach der Serverabschaltung gar nicht mehr möglich ist. Alternativ kann auch ein anderer Zigbee-basierter Hub verwendet werden, in diesem Fall bleibt auch die Möglichkeit der Sprachsteuerung erhalten – jedenfalls solange das alternative Gateway von seinem Hersteller noch gepflegt wird.

Nicht mehr rentabel

Als Grund für das vollständige Support-Ende nennt Osram auf einer Informationsseite, dass die Technologie hinter Lightify mittlerweile veraltet sei. Insbesondere der Zigbee-Standard habe sich inzwischen stark weiterentwickelt, und es sei immer schwerer und aufwendiger, die Kompatibilität zu anderen Smart-Home-Systemen aufrechtzuerhalten. Da Osram bereits seit 2016 nicht mehr im Endkundenmarkt tätig ist, ist das Unternehmen nicht mehr bereit, die dafür notwendigen Investitionen zu tätigen. (red, 26.8.2021)