Die Corona-Pandemie sorgt für fußballerische Sorgen.

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Wien – Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) ist von der Corona-Pandemie schwer getroffen worden. In der letzten Vor-Corona-Saison 2018/19 waren beim größten Sportfachverband rund 279.000 Spielerinnen und Spieler gemeldet, derzeit sind es nur noch etwa 168.000, wie am Donnerstagabend auf einem Pressetermin bekanntgegeben wurde – ein Minus von 39 Prozent. Dieser Negativtrend soll nun mit einer Kampagne mit den Parolen "Wir lieben Leder" und "Auf die Plätze! Fußball, los" gestoppt werden.

ÖFB-Präsident Leo Windtner sprach im Zusammenhang mit der Pandemie von einem "virtuellen Tsunami. Natürlich geht es dem Fußball wie der gesamten Gesellschaft, vielleicht da und dort mit Verstärkungseffekten. Der Amateur- und Nachwuchsfußball ist sicher ein Bereich, der zu den schwer geschädigten gehört", sagte der Oberösterreicher und ergänzte: "Überall ist eine Erosion und Stagnation feststellbar, wir müssen dem aktiv entgegensteuern. Es wird kein Selbstläufer werden, dass die Jugend und alle, die dem Fußball verbunden sind, von selbst wieder zurückkehren."

Kampagne

Dazu beitragen soll die von der Agentur Himmer, Buchheim & Partner konzipierte, großangelegte Kommunikationsoffensive, die über Medien, Social Media und alle Klubs von der letzten Liga bis zur Bundesliga gestartet wird und vorerst bis Oktober laufen wird. Der ÖFB nahm dafür laut Geschäftsführer Bernhard Neuhold eine mittlere sechsstellige Summe in die Hand, das Geld dafür stammt auch aus dem Reinerlös der vergangenen EM.

Angesichts der jüngsten Entwicklung erscheinen die Sorgen des ÖFB wegen der Pandemie durchaus berechtigt. Seit Corona gibt es um vier Prozent weniger Vereine (2.218 statt 2.304), jeweils acht Prozent weniger Trainer und Schiedsrichter und drei Prozent weniger Funktionäre. Das dicke Minus bei den gemeldeten Spielerinnen und Spielern ist laut ÖFB zu 28 Prozentpunkten auf die Pandemie zurückzuführen, aber auch zu elf Prozentpunkten auf neue Berechnungsparameter, durch die zum Beispiel Doppelnennungen von Aktiven beseitigt wurden. (APA, 26.8.2021)