Das Bild ist nicht mehr auf Panasonics Webseite zu finden.

Foto: Panasonic

Am Mittwoch präsentierte Panasonic einen neuen tragbaren Lautsprecher für Gamer – und leistete sich mit dem Marketingmaterial einen klaren Fehltritt. Es stellte sich nämlich nicht nur heraus, dass das eigene Produkt digital in lizenzfreie Bilder von Stockfoto-Webseiten eingefügt wurde. In einem Fall wechselte man den Kopf eines schwarzen Mannes mit dem eines weißen aus, wie "The Verge" herausfand.

Wenn man bei Shutterstock nach "Nerdy Gamer" sucht, wird einem als Erstes eines der verwendeten Fotos angezeigt, das gratis heruntergeladen werden kann. Panasonic scheint einfach sein Produkt mit Photoshop eingefügt und kleinere Bearbeitungen vorgenommen zu haben.

Neuer Kopf, aber warum?

Wirklich problematisch ist allerdings ein anderes Foto. Im veröffentlichten Material sieht man einen weißen Mann mit Playstation-4-Controller in der Hand vor einem virtuellen Hintergrund sitzen, der Panasonic-Lautsprecher hängt um seinen Nacken. Wie sich herausgestellt hat, sieht das Originalfoto jedoch gänzlich anders aus – und zeigt einen schwarzen Mann, wie er auf einem Sofa sitzt. In direktem Vergleich kann man sehen, dass die Handhaltung identisch ist und auch das Oberteil auf exakt dieselbe Art und Weise Falten wirft. Für das Werbematerial wurde der Hintergrund ausgetauscht, die Farbe des Controllers und T-Shirts verändert und schlussendlich der Kopf ausgetauscht.

So sieht Panasonics bearbeitete Version des Stockfotos aus.
Foto: Screenshot/Panasonic
Sucht man bei Shutterstock nach "Nerdy Gamer", wird einem als erstes das verwendete Bild angezeigt.
Foto: Screenshot/Shutterstock

Um herauszufinden, von wo das Originalfoto stammt, haben die Berichterstatter die EXIF-Daten des Panasonic-Fotos ausgelesen, in denen der Titel "Young African American man eating pizza, drinking beer and playing video games" zu lesen sein soll. Dabei handelt es sich um den exakt gleichen Titel eines Getty-Images-Bildes des Fotografen blackCAT. Auf Panasonics Webseite ist das Foto zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels nicht mehr zu finden. (red, 27.8.2021)