Indigene Gruppen gelten als die besten Hüter der Amazonasgebiete, dazu gehört auch der Rio Negro.

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Quito – Vor dem Kongress der Weltnaturschutzunion (IUCN) nächste Woche in Marseille pochen indigene Gruppen aus Südamerika darauf, 80 Prozent des Amazonasgebiets bis 2025 unter Schutz zu stellen. Außerdem wollen sie die geschützten Gebiete selbst verwalten. "Unsere Wälder und unsere Völker sind von allen Seiten bedroht", sagte José Gregorio Diaz Mirabal, Koordinator des Dachverbands der indigenen Gruppen im Amazonasbecken (Coica), der die Delegation aus dem Amazonasgebiet leitet.

Die Coica mit Sitz in Quito, der Hauptstadt Ecuadors, vertritt mehr als zwei Millionen Indigene in Südamerika. Sie beruft sich auf wissenschaftliche Studien, unter anderem der Welternährungsorganisation, die zuletzt gezeigt haben, dass Indigene die besten "Hüter des Waldes" im Kampf gegen Umweltschäden und Klimawandel sind. Wo sie über Landtitel verfügen, wird wesentlich weniger abgeholzt als in anderen Regionen.

Dem 6,7 Millionen Quadratkilometer großen Amazonasbecken, dessen Regenwald sich über neun Länder Südamerikas und eine Entfernung wie von Berlin bis Bagdad erstreckt, kommt eine Schlüsselrolle für das Weltklima zu. Der Regenwald schluckt rund ein Viertel aller CO2-Emissionen, die von der Erdoberfläche aufgenommen werden. Auch sein immenser Wasserhaushalt spielt eine wichtige Rolle. Die Vegetation des Amazonaswaldes und sein Wolkendach schützen vor einer stärkeren Aufheizung des Planeten. (APA, 27.8.2021)