"Nächste Etappe: eine neue berufliche Existenz. Kommende Woche starten meine ersten Vorträge – 7 in 4 Monaten – zu Krisenprävention, Gesundheits- und sozialpolitischen Themen. Und noch im September wird es Neuigkeiten geben zu meiner Zukunft als Autor. Veränderungen sind spannend!"

Rudolf Anschober ist nicht "in der Privatwirtschaft" gelandet.
Foto: Heribert CORN

So twitterte Rudolf Anschober jetzt. Der frühere grüne Gesundheitsminister ist nicht "in der Privatwirtschaft" gelandet (obwohl so ein Glücksspielkonzern sicher einen Bedarf an Beratung in "Krisenprävention" hat); er hat sich, soweit bekannt, nicht während seiner Amtszeit von irgendwelche Pharmafirmen private Schulprojekte – und seien sie noch so verdienstvoll – in Südafrika sponsern lassen; er hat sich eine neue berufliche Existenz als Vortragender und Buchautor aufgebaut – und er hat nach eigenem Bekunden eine gute Nachrede bei den Leuten, die ihn auf der Straße ansprechen und ihm für seine Arbeit als Gesundheitsminister danken.

Die Erleichterung darüber, nicht mehr die Querschüsse und die Message-Control des türkisen Koalitionspartners erdulden zu müssen, ist mit Händen zu greifen. Anschober war wohl für die Doppelbelastung – Pandemie bekämpfen müssen und dauernd das Hackl ins Kreuz kriegen – nicht geeignet. Wahrscheinlich war er auch zu konsensorientiert, in einer bestimmten Phase von Corona.

Aus alledem hat er die Konsequenzen gezogen. Mal sehen, ob er der Einzige bleibt. (Hans Rauscher, 28.8.2021)