Nun ist Marcel Sabitzer tatsächlich ein FC-Bayern-Spieler.

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München – Der Transfer hat sich abgezeichnet, nun aber ist auch die Tinte trocken. Marcel Sabitzer ist am Montag von RB Leipzig zu Bayern München gewechselt. Wie Deutschlands Fußballmeister bekanntgab, unterzeichnete der 27-jährige österreichische Internationale einen Vertrag bis 2025. Für Sabitzer, der bei den Bayern wieder unter Trainer Julian Nagelsmann trainiert, sollen die Bayern rund 16 Millionen Euro überweisen.

Der Vertrag des Mittelfeldmanns bei Leipzig wäre im kommenden Sommer ausgelaufen. Trotz Bemühungen der Leipziger kam keine Verlängerung zustande. Nachdem Teams wie Tottenham oder die AS Roma, die Interesse an einer Verpflichtung des österreichischen Nationalspielers gezeigt hatten, nicht aktiv wurden, setzte sich offenbar Nagelsmann mit den Bayern durch. Der Coach hatte in Leipzig ein enges Verhältnis zu seinem Kapitän und ist vom variabel einsetzbaren Sabitzer überzeugt.

Wien, Salzburg, Leipzig, München

"Schon als Kind war mein Bayern-Trikot mein großer Stolz, jedes Jahr zu Weihnachten bekam ich ein neues. Ich werde alles für diesen Verein geben, möchte so viele Spiele wie möglich gewinnen und natürlich viele Titel holen", sagte Sabitzer in einer Mitteilung der Bayern. Seit 2015 war er für Leipzig im Einsatz, 2014/15 spielte er für Salzburg. Davor war der 54-fache Teamspieler für Rapid tätig. Neben Nagelsmann trifft er bei seinem neuen Arbeitgeber auch auf Abwehrchef Dayot Upamecano, der ebenfalls im Sommer von RB nach München gewechselt ist. Insgesamt zahlen die Münchner für das Trio aus Sachsen die stolze Summe von klar über 70 Millionen Euro an den Ligakonkurrenten.

Oliver Kahn, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, meinte: "Marcel Sabitzer bringt alles mit, was ein Spieler für den FC Bayern braucht. Er wird außerdem keine lange Eingewöhnungszeit benötigen, weil er mit der Philosophie unseres Trainers Julian Nagelsmann bereits bestens vertraut ist." Sportvorstand Hasan Salihamidzic lobte die "großartige Mentalität" des Zugangs und dessen Führungsqualitäten.

Neunter Österreicher bei Bayern

Vor Sabitzer sind acht Österreicher für den FC Bayern München in der deutschen Bundesliga eingelaufen. Nach der Gründung der Liga mit Beginn der Saison 1963/64 holten August Starek und Peter Pumm mit den Münchnern 1969 den Meistertitel. David Alaba gelang dieses Kunststück mit den Bayern gar zehnmal. Der Wiener war in diesem Sommer nach über einem Jahrzehnt bei den Profis des deutschen Rekordmeisters ablösefrei zu Real Madrid gewechselt.

Neben Alaba schafften es in den 2000er-Jahren drei weitere Österreicher zu zumindest einem Einsatz bei den Bayern-Profis. Stefan Maierhofer absolvierte im Oktober beziehungsweise November 2005 zwei Bundesligaspiele. Ylli Sallahi kam im April 2014 zu seinem ersten und am Ende auch einzigen Einsatz im deutschen Oberhaus. Auch der aktuelle Internationale Marco Friedl brachte es bei den Bayern-Profis auf ein Ligaspiel im November 2017.

Wiedersehen mit Ex-Kollegen

Zum Wiedersehen mit seinem Ex-Klub könnte es für Sabitzer schon bald kommen. Meister und Vizemeister treffen nach der Länderspielpause am 11. September in Leipzig in der Bundesliga aufeinander. Sabitzer ist derzeit aufgrund von muskulären Problemen im Adduktorenbereich nicht einsatzfähig und verpasst auch Österreichs Auftritt in der WM-Qualifikation in dieser Woche in Moldau und Israel. Für die dritte Partie der ÖFB-Auswahl am kommenden Dienstag in Wien gegen Schottland könnte er fit werden. (APA, red, 30.8.2021)

Die neun österreichischen Legionäre des FC Bayern in der Bundesliga-Geschichte (seit 1963):

August Starek: 1968 bis 1970 (Meister 1969)

Peter Pumm: 1968 bis 1971 (Meister 1969)

Harald Cerny: 1992/93

Andreas Herzog: 1995/96

Stefan Maierhofer: 2005/06

David Alaba: 2010 bis 2021 (zehnmal Meister, 2010 bzw. 2013 bis 2021)

Ylli Sallahi: 2013/14

Marco Friedl: 2017/18

Marcel Sabitzer: ab 2021