Der Luftverkehr sei als erste Branche global in die Pandemiekrise gestürzt und werde als letzte wieder herauskommen, sagt Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

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Frankfurt – Die Lufthansa erholt sich wie erwartet langsam vom Einbruch der Passagierflüge in der Corona-Krise. Die Airline-Gruppe sei bei 50 Prozent des Passagiervolumens im Vorkrisenjahr 2019 angekommen, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Montagabend bei einem Pressegespräch. "Wir ziehen eine positive Bilanz im Sommer." Bei diesem Niveau erwirtschafte das Unternehmen Mittelzuflüsse, was vor der Krise nicht vorstellbar gewesen sei. Das liege aber vor allem an den drastischen Kostensenkungen des Unternehmens und weniger an der Geschäftsentwicklung. Im Gesamtjahr werde wie angepeilt ein Flugangebot von 40 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht. In der Sommersaison derzeit seien es etwas über 60 Prozent.

Es bestätige sich die Einschätzung, dass der Luftverkehr als erste Branche global in die Pandemiekrise gestürzt sei und als letzte wieder herauskomme, sagte Spohr. Die vierte Corona-Infektionswelle bedeute nochmals einen langen, kalten Winter für den Luftverkehr – doch das werde hoffentlich die letzte Phase der Pandemie. Von Rekord zu Rekord eilt unterdessen die Frachtsparte Lufthansa Cargo, die in diesem Jahr die Marke von einer Milliarde Euro Betriebsergebnis knacken werde.

Vorausbuchungen

Die Lufthansa wurde mit einem Finanzrahmen von neun Milliarden Euro im vergangenen Jahr von Deutschland, der Schweiz, Österreich und Belgien in der schweren Krise vor der Pleite bewahrt. Diesen musste sie aber nur zum Teil in Anspruch nehmen. Der Mdax-Konzern konnte sich Ende 2020 schon wieder selbst über Anleihen finanzieren und bereitet gerade eine milliardenschwere Kapitalerhöhung vor, um mit dem Geld die Schulden beim Staat weiter abbauen zu können.

Die Rettung und Stabilisierung der Lufthansa werde "in hohem Maße im nächsten Sommer hoffentlich abgehakt" sein, sagte Spohr. Er sei jetzt auch sicher, dass die Lufthansa, zu der auch Eurowings, Swiss, AUA und Brussels Airlines gehören, nach der Krise noch mehr als 100.000 Beschäftigte haben wird. "Es sind genug Vorausbuchungen da." Vor der Krise waren es rund 140.000. (APA, 31.8.2021)