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Frauen sind in Chefetagen noch immer eine Ausnahme.

Foto: dpa/Tobias Kleinschmidt

Wien – Die Zahl der von Frauen besetzten Vorstandsposten in den österreichischen Börsenkonzernen hat sich im Jahresvergleich nicht verändert. Nur 14 der derzeit 192 Vorstandsmitglieder der im Wiener Börsen Index gelisteten Unternehmen sind weiblich, das geht aus dem Mixed Leadership Barometer Österreich des Beratungsunternehmens EY hervor. In den Aufsichtsräten, die einer Quote unterliegen, machen Frauen einen Anteil von 28,6 Prozent aus.

Zu Jahresbeginn 2021 hatte EY zeitweise 15 Vorständinnen gezählt, zum Stichtag am 1. August 2021 ist die Zahl jedoch wieder auf den Wert aus dem Vorjahr gesunken, hieß es in einer Aussendung. Somit sind nur 7,3 Prozent der österreichischen Chefsessel von Frauen besetzt. In den Aufsichtsräten, die seit 2018 einer Quote von mindestens 30 Prozent weiblicher und männlicher Mitglieder unterliegen, sind 149 Frauen (28,6 Prozent) und 372 (71,4 Prozent) Männer vertreten. Den Angaben zufolge habe es in den letzten Jahren hier zwar einen Fortschritt gegeben, jedes fünfte Unternehmen erfülle die Quote aber nach wie vor nicht.

Stagnation in der Chefetage

"Beim Blick auf den Frauenanteil in den Vorständen der österreichischen börsennotierten Unternehmen zeigt sich seit mehreren Jahren das gleiche triste Bild der Stagnation: Das massive Ungleichgewicht scheint einzementiert, Frauen bleiben exotische Ausnahmen in Chefetagen. Aktuell sind immer noch mehr als drei Viertel der Vorstände reine Männervereine", erklärte EY-Partnerin Helen Pelzmann. Frauen in der Chefetage gibt es vor allem in der Konsumgüterbranche (23,5 Prozent), gefolgt von der IT-Branche (9,1 Prozent) und der Finanzbranche (7,4 Prozent). Keine einzige Frau findet sich an der Spitze der österreichischen börsennotierten Automobil-, Immobilien-, Rohstoff-, Telekommunikations- und Transportunternehmen. (APA, 1.9.2021)