Schweinswale werden bis zu 1,70 Meter groß.

Den Haag – Dutzende tote Schweinswale sind auf den niederländischen Watteninseln angespült worden und versetzen Umweltschützer in Sorge. Die hohe Zahl toter Wale sei sehr ungewöhnlich und die Ursache noch nicht bekannt, teilte die niederländische Naturschutzorganisation "Natuurmonumenten" mit. Einige der Wale seien zur Untersuchung zur Universität Utrecht gebracht worden, wo unter anderem der Gesundheitszustand und der Mageninhalt der Tiere untersucht werde.

Rätseln über Ursache

Über die Ursache werde viel spekuliert, sagte Naturaufseherin Cynthia Borras. Es könne sich um eine Epidemie unter den Schweinswalen handeln. Andererseits werde gerade im Wattenmeer an einem Windturbinenpark gearbeitet und es habe vor kurzem eine internationale Aktion der Marine zur Beseitigung alter Munition im Wattenmeer begonnen.

Bei solchen Vorgehen würden auch immer wieder größere Sprengstoffe zur Detonation gebracht, die die Tiere getroffen haben könnten. Um Schweinswale, Robben und Fische vor dem tödlichem Schalldruck zu schützen, müssten sie zuvor aus dem Bereich verscheucht und durch einen doppelten Blasenschleier geschützt werden. Doch solche Vorkehrungen gehören nicht zum Standard. Bereits 2019 gab es einen ähnlichen Vorfall in der deutschen Ostee, wie das Magazin "Geo" berichtet.

Beide Theorien könnten jedenfalls das Leben der Wale beeinträchtigen. "Ich wohne schon seit 15 Jahren auf Schiermonnikoog, aber so etwas habe ich noch nicht mitgemacht", sagte Borras. "Man findet mal einen toten Seehund oder toten Schweinswal am Strand, aber so viele Tiere auf einmal, das ist außergewöhnlich und besorgniserregend."

Vom Wind ans Ufer getrieben

Wie die Naturexpertin sagte, handelt es sich um ausgewachsene Wale mit einer Länge von 1,40 bis 1,70 Metern, die bereits stark verwest seien. Wahrscheinlich seien die toten Tiere bereits länger im Meer gewesen und dann von starkem Wind ans Ufer getrieben worden. (APA, 1.9.2021)