In mehreren Großstädten sind neue Vorschriften geplant, die Mieter besser schützen sollen.

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Mit einer Mietpreisbremse will die chinesische Regierung davongaloppierende Wohnkosten in den Griff bekommen. Die Kosten für die Anmietung einer Wohnung in den Städten dürfen künftig um maximal fünf Prozent pro Jahr steigen. "Neue Stadtbewohner und junge Menschen haben erst seit relativ kurzer Zeit gearbeitet und verfügen nur über ein geringes Einkommen, so dass sie kaum in der Lage sind, ein Haus zu kaufen oder Miete zu zahlen", sagte der stellvertretende Wohnungsbauminister Ni Hong.

In den Großstädten würden 70 Prozent der Neubürger und jungen Leute eine Wohnung mieten.

Mietwohnungen für Millennials

Die Initiative ist Teil des Versprechens von Präsident Xi Jinping, das soziale Gefälle in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu verringern und den "gemeinsamen Wohlstand" zu erreichen. Die Nachfrage nach Mietwohnungen konzentriert sich vor allem auf die größten Städte Chinas, die besser bezahlte Arbeitsplätze und die meisten Beschäftigungschancen bieten – insbesondere für Hochschulabsolventen.

Mietwohnungen sind bei den sogenannten Millennials beliebt. Sie können sich Wohneigentum aber selten leisten, da die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren durch Spekulation in die Höhe geschossen sind.

Mehr Angebot

Die Hauptstadt Peking und die Wirtschaftsmetropole Shenzhen haben heuer bereits damit begonnen, das Angebot an Mietwohnungen zu erhöhen. In den vergangenen Monaten haben mehrere Großstädte auch neue Vorschriften zur Vermietung von Wohnungen geplant. Sie sollen die Rechte der Mieter besser schützen.

So soll es Vermietern verboten werden, Kautionen in Höhe von mehr als einer Monatsmiete zu verlangen. Die Behörden gehen zudem gegen Immobilienmakler und Online-Plattformen vor, wenn diese überhöhte Gebühren von Mietern verlangen.

Daten des unabhängigen Immobilienforschers Zhuge House zufolge fielen die Mietpreise für Wohnungen im August um 0,35 Prozent zum Vormonat. Sie hatten im Frühsommer einen saisonalen Höchststand erreicht. (APA, 2.9.2021)