Man hätte auch einfach im Park mit einem Ball spielen können, stattdessen gründete das Geschwisterpaar eine Firma.

Foto: Manish Raj

14 und neun Jahre alt sind die beiden Kinder aus Texas, die mit ihrer Mining-Farm mittlerweile über 30.000 Dollar (25.000 Euro) im Monat verdienen. Zur Schule gehen sie jedoch weiterhin, wollen sie doch in ein paar Jahren Medizin studieren.

Schürfen nach Gold

Ishaan Thakur und seine Schwester Aanya wollten in diesem Sommer ihre Zeit nicht nur mit Videospielen und anderen alterstypischen Aktivitäten verbringen. "Wir wollten etwas Neues kennenlernen und im Idealfall auch noch Geld dabei verdienen", erklärt Ishaan in einem Interview mit CNBC. Der Plan ist aufgegangen, wie die Umsätze der beiden Jungunternehmer zeigen.

Mit dem digitalen Schürfen der Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum und Ravencoin machen sie im Schnitt rund 30.000 Dollar im Monat. "Krypto-Mining ist wie das Schürfen nach Gold oder Diamanten, aber anstatt Schaufeln zu benutzen, braucht man Computer", erklärt Ishaan. Beigebracht hat sich das Geschwisterpaar alle nötigen Fähigkeiten über Youtube-Videos und zusätzliche Recherche im Internet.

Begonnen hat alles mit dem eigenen Gaming-Laptop von Ishaan, den er zur Basis für sein erstes Unternehmen umfunktionierte. Am ersten Tag habe man bereits drei Dollar verdient, meint der Jugendliche. Mit zusätzlichen Chips konnte man so im ersten Monat rund 1.000 Dollar erwirtschaften. Das Geld wurde sofort in neue Hardware gesteckt, etwa in eine Nvidia RTX 3080-Ti, die laut Ishaan optimal für Bitcoin-Mining ist.

Mittlerweile haben sie Flifer Technologies gegründet, unter dessen Flagge alle weiteren Entwicklungen passieren werden. Unterstützung haben die beiden Kinder vom Start weg von ihren Eltern bekommen. Vater Manish Raj war auch behilflich bei der Firmengründung, da es dazu einen Erwachsenen benötigt.

Hoher Energieverbrauch

"Erst mussten wir aus Gründen der Hitzeentwicklung und der Geräuschkulisse von meinem Schreitisch in die Garage wechseln, doch auch hier wurde es bald zu eng", erklärt Ishaan die weitere Expansion. So wurde ein gekühltes Datenzentrum gemietet, wo die Hardware abgestellt wurde. Kostentechnisch kam so einiges auf die Familie zu. Neben der ständig wachsenden Ausrüstung, aktuell sind knapp 100 Chips im Einsatz, ist auch der Energieverbrauch des jungen Unternehmens in die Höhe geschossen. Rund 3.000 Dollar macht aktuell die Stromrechnung im Hause Thakur aus.

Den Profit will das Geschwisterpaar weiter in das Unternehmen investieren und sich so die weitere Ausbildung finanzieren. Ishaan will einmal auf die University of Pennsylvania gehen, um dort Medizin zu studieren. Seine Schwester Aanya will ebenfalls Ärztin werden, jedoch strebt sie eine Ausbildung in New York an. (aam, 2.9.2021)