Apple wirbt gerne mit dem Thema Privatsphäre.

Foto: BROOKS KRAFT / AFP

Werbung mag für Apple im Vergleich zu so manchem seiner Konkurrenten nur ein Nebengeschäft sein. Es ist aber auch eines, das der Hardwarehersteller stetig ausgebaut hat. Dass Apple dafür selbst App-übergreifend Daten sammelt, dürfte vielen Nutzern gar nicht bewusst sein, was wiederum dem Unternehmen zuletzt nicht nur wachsende Kritik, sondern auch eine Wettbewerbsuntersuchung in Frankreich eingebracht hat. Nun reagiert das Unternehmen auf diese.

Aufklärung

Mit iOS 15 informiert Apple die Nutzer seiner Dienste künftig darüber, dass man Daten aus mehreren Apps und Diensten auswertet, um darauf basierend personalisierte Werbung anzuzeigen, berichtet "9to5Mac". Dabei betont das Unternehmen, dass die Werbeinformationen nicht mit der Apple-ID verbunden werden, stattdessen werden anonymisierte Identifikatoren verwendet, die am Gerät selbst erzeugt werden. Zudem unterstreicht der Hersteller, dass die gesammelten Daten nicht mit anderen Firmen geteilt werden.

Warnung statt impliziter Annahme.
Screenshot: 9to5Mac

Der entsprechende Dialog wird seit kurzem ersten Teilnehmern des derzeit laufenden Betaprogramms für iOS 15 angezeigt. Er beinhaltet zudem die Möglichkeit, diese personalisierte Werbung zu deaktivieren, auch wenn visuell die Zustimmung zur Datensammlung betont wird.

Hintergrund

Die Kritik an Apple hatte sich nicht zuletzt daran entzündet, dass das Unternehmen die Zustimmung seiner Nutzer zur Werbepersonalisierung bisher von Haus aus angenommen hat. Und das, während man gleichzeitig über Maßnahmen wie die App Tracking Transparency (ATT) öffentlichkeitswirksam gegen Werbetracking von anderen Firmen vorgegangen ist. Bei Apple will man sich aber nicht in diesen Topf geworfen wissen, richte sich die ATT doch gegen Third Party Tracking, also die Verknüpfung von Daten über die Apps mehrerer Hersteller hinaus. Die Kombination von Daten aus multiplen Apps eines einzelnen Anbieters betrachtet man hingegen nicht als Tracking.

Dieses im Zusammenhang mit der ATT oft vergessene Detail war es denn auch, das vor allem kleineren Werbeanbietern sauer aufgestoßen ist, bedeutet dies doch, dass jene Firmen, die direkt von den Nutzern viele Daten bekommen – also IT-Riesen wie Apple oder Google – nun einen noch größeren Vorteil im Vergleich zu anderen auf Werbung spezialisierten Firmen hätten. (apo, 3.9.2021)