Ilse aus Wien sagt: "Schönheit vergeht bei jedem, Erotik ist nicht alles."

Foto: ORF/TALK TV/Gustl Gschwantner

Liebesg'schichten und Heiratssachen geht dem Ende zu, und der Kanzler hat seinen Auftritt im letzten Sommergespräch. Wenn das kein Zufall ist. Aber nur gerecht! Denn während man bei den Sommergesprächen auch in diesem Jahr klare Ansagen vermisst, sind sie bei den Liebesg'schichten zuhauf zu finden. Wiewohl Politik und Liebe oft gar nicht so weit auseinanderliegen, wie in der letzten Folge der neuen Staffel am Montag um 20.15 Uhr auf ORF 2 zu sehen ist.

Das fängt bei den Vorstellungen an, wie die neue Partnerin/der neue Partner auszusehen hat. Einen Jüngeren würde Sonja aus Klagenfurt nur ungern bei sich aufnehmen: "Ich harmoniere mit jüngeren Männern nicht so gut." Ernstl aus dem Wienerwald ist da nicht so wählerisch, nur: "Hausmütterchen brauch ich keins." Oder Ilse aus Wien: "Schönheit vergeht bei jedem, Erotik ist nicht alles." Koalitionsverhandlungen verlaufen im sukzessiven Herabsetzen der Ansprüche möglicherweise auch nicht viel anders.

Stelze und Versöhnung

Oder das Essen. Schwerwiegende Interessenskonflikte lassen sich am besten bei einem guten Mahl beilegen. Nicht Nein sagen kann zum Beispiel Gaby aus Wien zu einer Stelze. Einen brauchbareren Vorschlag zur Versöhnung wird man an diesem Abend nicht kriegen.

Ganz besonders ähnlich erweisen sich Politikerauftritt und Partnersuche im entschlossenen Willen zur makellosen Selbstdarstellung. Da sind sich beide am nächsten. Wobei man bei den Liebesg'schichten eindeutig entspannter mit dem Anpreisen der eigenen Vorzüge umgeht: "Fad ist bei mir noch keiner geworden", sagt Ernstl. Wäre er ein Politiker, man könnte ihn als echten Hoffnungsträger gar nicht genug feiern. (Doris Priesching, 6.9.2021)