Der Comeback-Plan, mit dem die türkis-grüne Regierung der Wirtschaft einen neuen Schub verpassen will, ist um ein hübsches Detail reicher. Refocus Austria nennt sich ein neues Vorhaben, das für ein wahres Feuerwerk sorgen soll. Außenministerium, die Wirtschaftskammer, Wirtschaftsministerium, Österreich Werbung und Bundeskanzleramt – sie alle wollen im Ausland gemeinsam für heimische Betriebe kräftig die Werbetrommel rühren.

Wie reizend. Aber geholfen werden sollte den heimischen Betrieben dort, wo es wirklich nötig ist. Im Ausland sind sie erfolgreich, weil sie auf ihrem Gebiet oft echte Weltmeister sind. Hilfe brauchen sie im eigenen Land. Die Liste der Problemzonen ist lange und sattsam bekannt: zu viel Bürokratie, fehlende Infrastruktur wie schnelles Internet auch auf dem Land, zu wenige Fachkräfte, schleppende Verfahren. Hier für Besserung zu sorgen würde der Wirtschaft mehr bringen.

Auch zur Steuerreform und der damit verbundenen C02-Bepreisung wären bald mehr als Überschriften gefragt – gar nicht zu reden vom uralten Thema Senkung der Lohnnebenkosten. Bei zahlreichen Regierungsvorhaben bewegt sich gar nichts. Genau hier muss man aber die Ärmel endlich hochkrempeln, statt Geld und Arbeitszeit in Blendwerk zu stecken. Sich beim Socializing in den Botschaften anerkennend auf die Schultern zu klopfen wird den Turbo nicht zünden. (Regina Bruckner, 8.9.2021)