Hochner-Preisträgerinnen: Alexandra Wachter (Puls 4) und Elke Ziegler (Ö1).

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Wien – Gleich zwei renommierte Journalismuspreise an einem Tag wurden am Mittwoch Puls-4-Journalistin Alexandra Wachter zuerkannt: morgens der Walther-Rode-Preis des Medienhauses Wien. Und wenige Stunden danach kam der Robert-Hochner-Preis dazu. Den Hochner-Preis teilt sich Wachter im "Ausnahmejahr" ausnahmsweise mit einer zweiten Preisträgerin – Elke Ziegler, Wissenschaftsredakteurin von Ö1.

Bedingt durch die schlimmste Pandemie der Zweiten Republik beschloss die Jury sowohl "politischen Journalismus" als auch "Wissenschaftsberichterstattung" in gleicher Weise auszuzeichnen. Die Begründung für die Preisvergabe im O-Ton:

"Faktenbasierte und sachliche Interviews"

"Alexandra Wachter bereitet sich auf Interviews und Moderationen akribisch vor. Sie zeichnet sich dadurch aus, immer faktenbasiert und sachlich zu agieren, aber dabei nicht lockerzulassen. Sie führte in den vergangenen Monaten herausragende politische Interviews mit Regierungsmitgliedern, darunter dem Bundeskanzler. Dabei blieb sie auch bei Provokationen immer sachlich und bewies ihr eigenständiges Denken überzeugend. Wachter sieht es als ihre Aufgabe, Schwächeren eine Stimme zu geben. Sie bringt deren Positionen in Interviews mit der Spitzenpolitik ein und widmet sich in Beiträgen und Reportagen oft Minderheiten, den Betroffenen von Gewalt und sozial Diskriminierten sowie der Gleichstellung der Frauen."

"Aufklärung in exemplarischer Weise"

"Elke Ziegler meisterte in einer schwierigen Situation des Ausnahmejahrs zentrale Aufgaben des journalistischen Berufes in hervorragender Weise: kompetent informieren und in geradezu exemplarischer Weise Aufklärung betreiben. Sie hat die mitunter widersprüchliche Fülle von Informationen sachgerecht, verständlich, ausgewogen, besonnen und immer topaktuell in unermüdlicher Tätigkeit für die Radiohörer aufbereitet. Sie hat für hunderte Radio- und Podcast-Beiträge Studien verarbeitet, neue Fachbegriffe erklärt, Fakten und Meinungen kritisch sortiert. Sie entwirrte Debatten, trennte Propaganda und Halbwissen so mancher Hobbyvirologen von Fakten, analysierte Regierungsmaßnahmen kritisch. Ziegler hat also sachkundige Orientierungshilfen für das Radiopublikum gegeben. Noch nie hatte Wissenschaftsjournalismus eine so politische und gesellschaftliche Relevanz wie in diesem Jahr."

Der Robert-Hochner-Preis wird heuer zum 17. Mal vergeben, diesmal im Oktober durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Auslober ist die Journalistengewerkschaft, Sponsor des Preises ist der Verbund.

Der Robert-Hochner-Jury 2019 gehörten an: Fritz Hausjell, Ulla Kramar-Schmid, Corinna Milborn, Clarissa Stadler, Michael Strugl, Gabi Waldner und Paul Vécsei. (red, 8.9.2021)