Laptops und andere IT-Produkte sind zuletzt nicht merklich teurer geworden. Doch das kann sich noch ändern.

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Ende August sorgte die Meldung für Aufsehen, dass die Inflation in Österreich im vergangenen Monat voraussichtlich bei 3,1 Prozent gelegen sei – das ist laut Statistik Austria der höchste Wert seit Dezember 2011. Bedingt ist die Teuerung vor allem durch die niedrigen Energie- und Treibstoffpreise im vergangenen Sommer und den aktuellen Preisanstieg bei Flugreisen. Doch welche Rolle spielen Tech-Produkte und Handytarife in der aktuellen Preisentwicklung? Der STANDARD hat beim Preisvergleichsportal Geizhals.at und dessen Tochterunternehmen Tarife.at nachgefragt.

Pandemie ließ Küchengeräte teurer werden

Im kurzfristig gewählten Zeitraum von Ende August bis Anfang September sind die Preise von Haushaltsgeräten und Küchengeräten durchschnittlich um rund 1,9 Prozent gestiegen, heißt es von Geizhals.at: Das sei zwar nicht besonders auffällig, aber immerhin messbar. Werkzeug ist in diesem Zeitraum um durchschnittlich 2,7 Prozent teurer geworden.

Beide Produktkategorien waren jedoch bereits während des gesamten Verlaufs der Pandemie regelmäßig von Preissteigerungen betroffen, da die Nachfrage gestiegen ist und Produktionsketten teilweise unter den neuen Bedingungen gelitten haben.

Saisonale Steigerungen

Die restlichen bei Geizhals.at gelisteten Tech-Produkte sind nicht merklich im Preis gestiegen. Preissteigerungen gab es bloß bei Produkten, die im Kontext zum Schulstart stehen, wie etwa Multifunktionsdrucker. Hier gibt es aufgrund der saisonal bedingten höheren Nachfrage jedes Jahr Preissteigerungen.

Ähnliches gilt auch mit Blick auf einen längeren Zeitraum, also die vergangenen drei Monate. Auch hier gibt es in den relevanten Produktkategorien keine merklichen Preissteigerungen, mit Ausnahme von saisonalen Schwankungen bei zum Beispiel Klimageräten und Gartenprodukten.

Auch bei Handytarifen kaum Preissteigerungen

Ähnliches hört man auch von Tarife.at, welches Ende April von Geizhals.at übernommen wurde. Laut Tarife.at-Geschäftsführer Maximilian Schirmer gab es auch bei der Neuanschaffung von Smartphones lediglich normale Preisschwankungen, wie sie immer vorkommen: Neu eingeführte Handys sind zum Marktstart teurer und sinken dann im Preis.

Bei den Tarifen per se gibt es wiederum immer enorme Schwankungen, da ein Sonderangebot einen Tarif um 20 bis 30 Prozent senken beziehungsweise unter den bisher marktüblichen Preis setzen kann. Hier wäre es also eher Zufall, wenn eine Schwankung im Ausmaß der allgemeinen Inflation – und 3,1 Prozent – herausgelesen wird.

Die folgenden Grafiken von Tarife.at zeigen die durchschnittliche Preisentwicklung bei Festnetz-Breitband- und Handytarifen seit Mitte 2019.

Foto: Tarife.at
Foto: Tarife.at

Was nicht ist, kann noch werden

Die gute Nachricht lautet als summa summarum: Merkliche Preissteigerungen sind bei Tech-Produkten nicht zu bemerken – zumindest noch nicht. Denn es ist laut Geizhals.at möglich, dass die Preissteigerungen bei Haushaltsgeräten und Werkzeugen "Vorboten" für Steigerungen auch in anderen Produktkategorien sind. Lieferketten sind etwa auch in der Tech-Szene ein großes Problem, die vielzitierte Chipkrise dürfte sich laut aktuellen Einschätzungen aus der ebenfalls davon betroffenen Automobilszene frühestens 2022 lösen. (Stefan Mey, 9.9.2021)