Österreichs Kapitän Moritz Lanegger hofft, das Paris nicht nur eine einmalige Reise sein wird.

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Filip Krämer im Duell mit Griechenland beim EM-Quali-Turnier in Tel Aviv.

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Das 3x3-Nationalteam: Steve Kaltenbrunner, Filip Krämer, Matthias Linortner und Moritz Lanegger.

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Für Österreichs 3x3-Basketball-Nationalteam heißt der Sehnsuchtsort Paris. Das Ziel liegt am Fuße des Eiffelturm, statt Romantik wartet aber eher eine Rangelei. Im Trocadero-Garten trifft Österreich bei der 3x3-Europameisterschaft am Samstag in Gruppe C auf Gastgeber Frankreich und Litauen. Eine Basketball-Arena für 3.500 Zuschauer wurde errichtet. "Wir sind nicht zum Sightseeing dort, eines dieser beiden Topteams müssen wir raushauen", sagt Kapitän Moritz Lanegger zum STANDARD.

Im Gegensatz zur Fußball-EM, wo mittlerweile fast jedes Land mitspielen darf, sind bei der 3x3-EM nur 12 Teams dabei. Das ist also die Crème de la Crème des europäischen Basketballs. "Wir sind schon stolz, dass wir hier überhaupt dabei sind. Unser Ziel ist aber natürlich das Viertelfinale." Aus den vier Dreiergruppen steigen jeweils die besten zwei Teams auf.

Österreich hat sich im 3x3 innerhalb von nur drei Jahren weltweit etabliert, ist aktuell auf Platz 15 der Weltrangliste, bei der EM 2019 in Debrecen gab es Platz sechs. Das Olympiaticket für Tokio wurde beim Quali-Turnier in Graz Ende Mai knapp verpasst. Lanegger und seine Mitspieler Matthias Linortner und Filip Krämer waren zwar enttäuscht, verloren aber immerhin nur knapp gegen den späteren Olympiasieger Lettland: "Wir sind nicht so weit weg von der Spitze." Der neu zum Team gestoßene St. Pöltner Steven Kaltenbrunner wurde kürzlich gar in der U-23-Weltrangliste als bester 3x3-Basketballer der Welt geführt.

Paris 2024 als Ziel

Ende Juni wurde das EM-Ticket in Tel Aviv gelöst, mit Siegen gegen Montenegro, Griechenland und einem überzeugenden Erfolg im entscheidenden Spiel über Deutschland. Beim jüngsten World Tour-Turnier im ungarischen Debrecen holte Österreich Platz acht, wobei der 31-jährige Kapitän Lanegger aus gutem Grund fehlte, er wurde erstmals Vater. Sein und damit Österreichs großes Ziel sind die olympischen Spiele in Paris 2024. "Wir wollen Paris nicht nur einmal sehen, sondern hierher erfolgreich zurückkehren."

Der Verband investiert dafür viel Herzblut und Geld, es gibt ein eigenes Betreuungsteam, um Plätze für Heeressportler beim Bundesheer wird gerade verhandelt. Unbefriedigend bleibt die Trainings- und Hallensituation in Wien. Derzeit bereitet sich das 3x-3-Team auf der Sportuniversität Schmelz auf Turniere vor, fünf Spieler sind Teil des Nationalteams. Für eine 3x3-Trainingspartie muss man sich also Spieler aus nahelegenen Bundesligavereinen "ausborgen". Lanegger: "Es gibt noch viel Verbesserungspotenzial, aber wenn man bedenkt, was wir in so kurzer Zeit erreicht haben, dann macht mich das schon stolz." (Florian Vetter, 10.9.2021)