ORF-Direktorenwahl 2021 – viele Besetzungen zeichnen sich schon scharf ab, ein paar Landesdirektorenjobs wirken noch etwas unklar.

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Wien – In einer Woche herrscht Klarheit, wer die vier zentralen Direktorenposten und neun Landesdirektorenposten im ORF mit Anfang nächsten Jahres besetzen wird. Am 16. September bestellt der 35-köpfige Stiftungsrat auf Vorschlag des designierten ORF-Generaldirektors Roland Weißmann mit einfacher Mehrheit die 13 Direktorinnen und Direktoren. Fix ist noch nichts, aber mehrere Personen werden als klare Favoriten gehandelt. Diesen Donnerstag endet die Bewerbungsfrist für die Posten.

Weißmann bleibt der vom amtierenden Generaldirektor Alexander Wrabetz aufgestellten Direktionsstruktur treu. Folglich sind eine Programmdirektion, eine kaufmännische Direktion, eine Radiodirektion und eine technische Direktion samt Digitalisierungsagenden zu besetzen. "Besonders erwünscht" waren Bewerbungen von Frauen. Weißmann kündigte an, auf ein diverses Team setzen zu wollen und den Frauenanteil von derzeit zwei Landesdirektorinnen zu heben. Aber auch bei den zentralen Direktorenposten zeichnet sich eine Erhöhung von derzeit 50 Prozent auf 75 Prozent Frauenbeteiligung ab.

Die absehbaren Direktoren

So dürfte ORF-3-Geschäftsführerin Eva Schindlauer Finanzdirektorin werden. Als Favoritin für die Programmdirektion gilt Puls-4-Senderchefin Stefanie Groiss-Horowitz. Sie war bis 2017 Ressortleiterin in der Fernsehunterhaltung des ORF, wechselte danach zur Privat-TV-Gruppe und könnte nun ein Comeback im ORF feiern. Die Technik-Direktion soll dem Vernehmen nach der bisherige GIS-Chef Harald Kräuter übernehmen. Für die Radio-Direktion wird auf dem Küniglberg ORF-3-Chefredakteurin Ingrid Thurnher als Favoritin gehandelt. Darüber hinaus hat sich Ö3-Chef Georg Spatt für den Posten beworben, nachdem er als möglicher Programmdirektor abgewunken hatte.

Die Landesliga

Für den Landesdirektorenposten in Wien werden viele gewichtige Bewerberinnen und Bewerber an der Gerüchtebörse gehandelt. Derzeit dürften Radio-Innenpolitikchef Edgar Weinzettl und ORF-3-Geschäftsführer Peter Schöber die besten Chancen haben. Auch Programmdirektorin Kathrin Zechner, ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann, Wrabetz-Büroleiter Michael Wimmer sowie Radio-Wien-Programmchefin Jasmin Dolati werden genannt.

In Niederösterreich gibt es mit Robert Ziegler einen klaren Favoriten, offen scheint das Rennen indes im Landesstudio Burgenland. Dort werden der amtierende Landesdirektor Werner Herics, Chefredakteur Walter Schneeberger und "Burgenland heute"-Moderatorin Elisabeth Pauer als Anwärter für den Posten des Landesdirektors kolportiert.

In Oberösterreich gilt Chefredakteur Klaus Obereder als heißester Kandidat, in der Steiermark wird mit der Verlängerung von Gerhard Koch gerechnet, und in Kärnten könnte Karin Bernhard noch einmal verlängert werden. In Salzburg dürfte es eine prominente Neubesetzung geben. ORF-Magazin-Chefredakteurin Waltraud Langer soll das dortige Landesstudio übernehmen.

In Tirol deutet alles auf Radio-Wirtschaftsressortleiterin Esther Mitterstieler, die Südtiroler Wurzeln hat. Für Vorarlberg ist eine Wiederbestellung von Markus Klement wahrscheinlich. Um den Posten hat sich aber auch Marion Flatz-Mäser, ehemalige Chefredakteurin im Landesstudio Vorarlberg, beworben. Die frühere ORF-Mitarbeiterin und Caritas-Kommunikationschefin Angelika Simma-Wallinger wurde zuletzt ebenfalls den Landesdirektorenposten in Vorarlberg ins Spiel gebracht, hat aber sehr deutlich abgewunken. (APA, 9.9.2021)