Kurz hilft Laschet.

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Berlin – Schon wieder Berlin. Erst vor zehn Tagen war Bundeskanzler Sebastian Kurz in der deutschen Hauptstadt, um sich dort von Kanzlerin Angela Merkel zu verabschieden. Am Donnerstag reiste er erneut an, um an einem Treffen der Europäischen Volkspartei (EVP) teilzunehmen und dort dem schwächelnden Unionskanzlerkandidaten Armin Laschet ein wenig Wahlkampfhilfe zukommen zu lassen.

Einen gemeinsamen öffentlichen Auftritt vor Publikum gab es zwar nicht – doch beim EVP-Kongress sagte Kurz: "Es ist nicht egal, wie es in Deutschland weitergeht. Eine Linkskoalition würde ein anderes Deutschland und ein anderes Europa bedeuten."

Er warb nicht nur für CDU und CSU, sondern auch für Laschet persönlich: "Ich kenne Armin Laschet, ich bin zu hundert Prozent überzeugt, dass er als Christdemokrat der Richtige ist. Ich möchte alles Gute für die letzte Phase dieses Wahlkampfes wünschen."

Watsche von der CSU

Eine Watsche hingegen bekam Laschet am Donnerstag von CSU-Generalsekretär Markus Blume. Dieser erklärte in einem Interview mit dem Spiegel: "Natürlich stünden wir mit Markus Söder besser da. Die ungebrochen hohen Zustimmungswerte für Markus Söder zeigen, welches Potenzial wir als Union eigentlich haben. Das müssen wir jetzt gemeinsam in den verbleibenden zwei Wochen heben."

Darauf angesprochen, wie er diese mangelnde Unterstützung kommentiere, antwortete Laschet beim EVP-Kongress: "Gemeinsam werden CDU und CSU am 26. September alles tun, um diese Wahlen zu gewinnen."

Auch Kanzlerin Merkel gibt die Wahl noch nicht verloren. Sie sagte: "Abgerechnet wird zum Schluss." Noch sei man ja mitten im Wahlkampf, und sie spüre, "dass da auch wirklich gekämpft wird". Sie erklärte aber auch: "Dass man nach 16 Jahren nicht automatisch und ohne Anstrengung wieder ins Kanzleramt kommt, das war jedem in der CDU und CSU klar." (Birgit Baumann aus Berlin, 9.9.2021)