Noch ist es spätsommerlich mild. Aber der nächste Winter und damit die Heizungssaison kommt bestimmt. Höchste Zeit also, einen Wartungstermin für die Therme zu vereinbaren, damit die Wohnung dann, wenn es draußen frostig wird, schön warm bleibt.

Bei der Wahl des richtigen Unternehmens für die Wartung sollte die Recherche aber über eine kurze Google-Suche hinausgehen. Die Arbeiterkammer hat erst vor kurzem große preisliche Unterschiede von bis zu 70 Prozent beim Thermenservice festgestellt.

Die Wartung einer Heizwerttherme inklusive Fahrtkosten innerhalb von Wien kostete je nach Anbieter und Thermenmarke zwischen 119 und 290 Euro. Noch eine Erkenntnis der AK-Erhebung: Thermenwerkskundendienste verlangen im Schnitt um 56 Prozent mehr für das Service als Installateure.

Für die regelmäßige Wartung der Therme ist die Mieterin oder
der Mieter zuständig – nicht aber für die Reparatur.
Foto: Cremer

Der Wiener Innungsmeister Robert Breitschopf rät bei der Wahl des richtigen Anbieters dazu, sich erst im Bekanntenkreis umzuhören und zu schauen, ob es in der Nähe einen Fachbetrieb gibt. Diesen sollte man vorab unter die Lupe nehmen – und sich nicht von guten Onlinebewertungen, die mitunter nicht ganz seriös sind, blenden lassen.

Vorab sollte man sich zudem telefonisch auch die zu erwartenden Kosten schlüssig erklären lassen. Eine bis eineinhalb Stunden dauert eine Wartung im Normalfall. "Bei sehr günstigen Preisen von 70, 80, 90 Euro muss man schon hinter fragen, warum die so günstig sind", betont Breitschopf. Mitunter deswegen, weil bei der Wartung nicht viel gemacht wird. Oder weil dann plötzlich und ganz zufällig während des Service die Notwendigkeit für eine größere – und teurere – Reparatur gefunden wird. Die es unter Umständen nicht braucht.

Der Innungsmeister empfiehlt, in einer solchen Situation die Wartung zu beenden und sich einen Kostenvoranschlag für die Reparatur machen zu lassen, die man dann an die Hausverwaltung weiterleitet.

Denn die regelmäßige Wartung ist Mietersache, die Reparatur muss aber vom Vermieter beziehungsweise der Vermieterin bezahlt werden. Wichtig ist auch, die Protokolle der Wartung aufzuheben, um belegen zu können, dass die Therme regelmäßig gewartet wurde.

Bar bezahlen

Mit dem Wissen über die Zuständigkeiten kann man manchem schwarzen Schaf in der Branche den Wind aus den Segeln nehmen – und vermeiden, spontan hochpreisige Arbeiten zu beauftragen. Die Kosten gehen laut Breitschopf in solchen Fällen auf bis zu 1500 Euro – oder mehr: "Das geht so weit, dass einer eine Therme im Auto hat und die sofort um 4000 Euro auswechselt."

Dass man nach der Wartung sofort und in bar bezahlt, sei in der Branche zwar Usus. Wenn die Summe aber unverhältnismäßig hoch erscheint, sollte man davon absehen, sagt Breitschopf: "Besonders dann, wenn jemand anbietet, einen zum Bankomaten zu fahren. Manche haben in so einer Situation ja wirklich Angst, dass ihnen der etwas tut." (Franziska Zoidl, 23.9.2021)