Die Sicherheitsphase endet in Wien, Niederösterreich und Burgenland am 27. September; in den restlichen Bundesländern am 4. Oktober.

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Schüler und Lehrkräfte werden sich an den Schulen wohl auch nach Ende der dreiwöchigen Sicherheitsphase österreichweit dreimal pro Woche testen und zumindest abseits der Klasse Maske tragen müssen. Darauf deuten die Daten aus dem aktuellen Arbeitsdokument der Ampelkommission hin. Wesentlicher Unterschied: Die Testpflicht betrifft dann nur ungeimpfte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte.

An den Schulen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland sind in der ersten Schulwoche vorerst 280 positive PCR-Tests verbucht worden – allerdings fehlen dabei noch die Daten des "Alles gurgelt"-Programms, das in Wien ab der fünften Schulstufe zum Einsatz kommt. Von den bisher verbuchten Tests war damit in etwa jeder Tausendste positiv.

Von Risikolage abhängig

Nach der Sicherheitsphase – sie endet in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland am 27. September, im Westen am 4. Oktober – sind die Schulregelungen je nach Bundesland von der jeweiligen Risikolage abhängig: Bis zu einer risikoadjustierten Sieben-Tage-Inzidenz (einbezogen werden neben den Infektionszahlen auch die Zahl der Tests, die Aufklärungsrate, die Symptomatik und Dynamik des Infektionsgeschehens) von 100 herrscht dann geringes Risiko, zwischen 101 und 200 mittleres und ab 201 hohes Risiko.

Mittlerweile wären außer Kärnten (96) und der Steiermark (92) bereits alle Bundesländer im Bereich des mittleren Risikos. Salzburg (188) kratzt sogar am hohen Risiko, Wien (173) und Oberösterreich (162) stehen knapp davor. Gegenüber der Vorwoche wurde in allen Bundesländern eine Steigerung dieser Werte registriert.

Dreimal testen für Ungeimpfte

Mittleres Risiko würde bedeuten, dass ungeimpfte Schüler weiter dreimal wöchentlich testen müssen – einmal mindestens mit PCR. Außerdem müssten alle Schüler und Lehrer unabhängig vom Impfstatus abseits vom Klassenraum weiter Maske tragen. Für Lehrer macht die Risikolage in Sachen Testpflicht dagegen keinen Unterschied: Ungeimpfte müssen jedenfalls dreimal wöchentlich testen, geimpfte nicht.

Bei hohem Risiko würde sich in Sachen Tests nichts ändern. Allerdings verschärft sich die Maskenpflicht dann ab der neunten Schulstufe: Schüler und Lehrer, die dort unterrichten, müssen dann auch in der Klasse Maske tragen. Zusätzlich wären dann auch keine Unterrichtsangebote bzw. Kooperationen mit externen Personen oder Vereinen mehr möglich, Schulveranstaltungen würden verboten und Sprechtage und Konferenzen nur digital durchgeführt.

Direktoren können Maskenpflicht anordnen

Der Zeitplan für die jeweiligen Maßnahmen: Am Donnerstag liefert die Ampelkommission ihre jeweiligen Daten ab, anschließend entscheidet die Schulbehörde. Am darauffolgenden Montag würden die Maßnahmen umgesetzt.

Darüber hinaus können Direktoren auf eine Woche befristet und mit Zustimmung der Bildungsdirektion eine weitergehende Maskenpflicht bzw. zusätzliche Tests anordnen. Das kann etwa einzelne Räume wie einen engen Computersaal betreffen und muss nach einer Woche erneut beantragt und genehmigt werden.

Ein Unsicherheitsfaktor bleibt: Nachdem die Regierung diese Woche beschlossen hat, die Auslastung der Intensivstationen zum Maßstab für Maßnahmen zu machen, könnte auch für die Schulen die Berechnungsmethode geändert werden. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat zuletzt angedeutet, dass etwa die Intensivstationen-Auslastung stärker gewichtet werden könnte. Allerdings dürfte auch das nicht viel ändern: Auch das Systemrisiko durch die aktuelle oder künftige Intensivbetten-Auslastung hat in der Mehrzahl der Länder schon zumindest die Zehn-Prozent-Marke gerissen. (APA, 10.9.2021)