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Ein unerwarteter Fund kam im Burgenland bei Hausbauarbeiten zutage (Symbolbild).
Foto: REUTERS/Regis Duvignau

Bei Hausbauarbeiten in St. Margarethen im Burgenland sind über 40 Skelette gefunden worden. Es dürfte sich dabei um einen Friedhof gehandelt haben, bestätigte ein Sprecher der Polizei am Freitag gegenüber der APA Berichte von "Krone" und ORF Burgenland.

Laut dem Archäologen Krzysztof Nodzynski deute alles auf einen alten Friedhof hin. Wie alt die gefundenen Knochen sind, lässt sich noch nicht genau sagen. Sie könnten aber aus der Zeit vor dem 15. Jahrhundert stammen. Sicherheit werde eine Untersuchung mit der C14-Methode bringen, sagt der Archäologe. Bisher wurden 45 Skelette katalogisiert, dabei dürfte es sich aber nur um einen kleinen Ausschnitt handeln: Vermutlich erstreckt sich der einstige Friedhof über weitere Grundstücke.

Keine Pestgrube

Zuerst sei man nicht von einem Friedhof ausgegangen, sagt Nodzynski: "Die erste Überlegung war, dass es sich um eine Pestgrube handeln könnte, da es keine Beigaben oder Särge gibt." Dagegen sprach allerdings der Aufbau in vier Ebenen, der die Friedhofsthese untermauert. Die Kirche befindet sich immerhin in 250 Metern Entfernung – da sich Friedhöfe im Mittelalter aber in unmittelbarer Nähe zu Kirchen befanden, könnte sein, dass sich direkt an der Fundstelle einst eine andere Kirche oder Kapelle befand.

Der Besitzer des Grundstücks, Wolfgang Scheitz, erklärte im ORF, der Fund bei den Baggerarbeiten zum geplanten Zubau habe ihn zuerst geschockt. Schon bald habe er aber gemerkt, dass es sich um etwas Größeres handle, und das Bundesdenkmalamt verständigt.

"Wir haben schon geglaubt, dass wir zwei Jahre warten müssen, damit wir weiterbauen können", sagte Scheitz, sei aber von den Bemühungen des Denkmalamts positiv überrascht gewesen. Er habe angesichts des Fundes auf seinem Grundstück kein ungutes Gefühl: "Für mich ist das eigentlich nicht so schlimm, für mich ist der Ort ein Ruheort." Um den menschlichen Überresten eine letzte Ruhestätte zu geben, sollen die Skelette nach wissenschaftlicher Untersuchung im Karner neben der St. Margarethener Kirche bestattet werden. (APA, red, 10.9.2021)