Austria-Trainer Manfred Schmid ist vor dem Duell mit dem LASK "positiv gestimmt."

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Linz/Altach/Graz – Der LASK will gegen die Austria trotz Personalsorgen in der Abwehr das Dutzend voll machen. In einer Partie zweier den eigenen Erwartungen hinterherlaufender Mannschaften wollen die gegen die Wiener seit elf Ligaspielen ungeschlagenen Linzer am Sonntag (14.30 Uhr) den zweiten Saisonsieg erzwingen. Die Austria hofft überhaupt auf das erste Erfolgserlebnis der Saison. Am letzten Tabellenplatz liegend soll nach der Länderspiel-Pause die Kurve gekratzt werden.

Dominik Thalhammer sprach aus, was beide Teams plagt. "Es ist ein Spiel von zwei Mannschaften, die aus meiner Sicht nicht auf den Tabellenplatz gehören, wo sie aktuell stehen", sagte der LASK-Coach. Seine Mannschaft ist aktuell nur zwei Zähler vor der Austria Achter. Erst einen Saisonsieg gab es für die Athletiker bisher. Ein Erfolgserlebnis wäre für die Linzer auch im Hinblick auf den Auftakt in der Conference League am Donnerstag bei HJK Helsinki wichtig.

Doch den LASK plagen Probleme. Mit Philipp Wiesinger (Adduktoren), Peter Filipovic und Yannis Letard (beide Muskelverletzungen) sind drei Innenverteidiger derzeit verletzt. Einzig bei Filipovic bestehe eine Chance, dass er für die Reise nach Finnland fit wird, meinte Thalhammer am Freitag. In der neu formierten defensiven Dreierkette werden für Sonntag der Ex-Austrianer James Holland und der aus Hartberg zurückgeholte Felix Luckeneder erwartet. Im Angriff fehlt der ebenfalls verletzte Alexander Schmidt. Mit Sascha Horvath steht ein weiterer ehemaliger Violetter vor seinem Debüt für die Linzer.

Violette Zuversicht

Die Austria hat gegen den LASK in der Liga elf Spiele nicht gewonnen und ging dabei achtmal als Verlierer vom Platz. Die Favoritner plagt ebenfalls eine Punktemisere. Manfred Schmid bleibt zuversichtlich. "Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft die Tabellensituation voll angenommen hat. Jetzt liegt es an uns, zu beweisen, dass wir nicht da unten hingehören. Im Training war die Mannschaft gewillt und bereit, das zu zeigen", sagte der Austria-Trainer.

Bei den Einheiten wurde angesichts von nur sechs Saisontoren der Fokus auf Abschlüsse gerichtet. Man wolle vor dem gegnerischen Tor vor allem mit mehr Präzision agieren, gab Schmid an. Der LASK sei natürlich Favorit. Schmid rief aber das 0:1 in Salzburg sowie die Remis gegen Sturm Graz und Rapid in den vergangenen beiden Runden ins Gedächtnis: "Die Art und Weise, wie wir gegen die anderen Top-Teams gespielt haben, stimmt mich positiv. Warum sollten wir da nicht auch gegen den LASK etwas mitnehmen können?"

Sturm vs. Klagenfurt

Sturm Graz hat sich in der Bundesliga als erster Verfolger der noch makellosen Salzburger etabliert. Nach der Länderspiel-Pause wollen die Steirer vor dem Start in die englischen Wochen Platz zwei in der Liga nach dem Duell mit dem Aufsteiger nicht abgeben. Austria Klagenfurt ist am Sonntag (17.00 Uhr) zu Gast in der Merkur Arena. Die Kärntner können ebenfalls auf Erfolgserlebnisse bauen.

"Mit fünf Ausschlüssen haben sie bis jetzt grandiose acht Punkte geholt", meinte Sturm-Trainer Christian Ilzer über den Gegner. Auch am Sonntag wird Klagenfurt wieder ein Akteur gesperrt fehlen. Torhüter Phillip Menzel – er sah beim 2:1 gegen die WSG Tirol Rot – wird von Lennart Moser ersetzt.

Mit einem Sieg im durchaus mit Emotionen behafteten Vergleich Graz gegen Klagenfurt – 7.500 Karten waren bis Freitagmittag verkauft – will sich Sturm laut Ilzer "vorne festbeißen". Die Favoritenrolle "hängen wir uns um", sagte er. Mit elf Zählern am Konto sitzen den "Blackys" die Konkurrenten freilich im Nacken. Der Sechste WAC hat nur drei Punkte Rückstand.

Die Klagenfurter reisen durchaus optimistisch an. Das 2:1 gegen die WSG Tirol sorgte laut Trainer Peter Pacult für gute Stimmung, im Test gegen den GAK gab es ein überzeugendes 4:2. "Wir wollten in den vergangenen Wochen aufholen, was wir in der doch schwierigen Vorbereitung versäumt haben, dazu frisch werden. Den positiven Trend aus der Liga hat man gegen den GAK gesehen", meinte Pacult, der sich mit der Mannschaft am Freitagabend bei der "Fight Night" im Wörthersee-Stadion auf Sturm einstimmen wollte.

Altach vs. Ried

Mit Sorgen auf der Torhüter-Position geht der SCR Altach am Sonntag (14.30 Uhr) ins Heimspiel gegen die SV Ried. Einser-Goalie Tino Casali sowie sein Stellvertreter Jakob Odehnal sind verletzt, der vor der Saison zur Nummer drei degradierte Martin Kobras kommt damit zu seinem zweiten Saison-Einsatz. Gegner Ried gehört bisher zu den positiven Überraschungen der Saison, der Tabellen-Dritte will auch in Vorarlberg punkten.

Mit Ried kommt der Lieblingsgegner der Altacher aus der vergangenen Saison ins Ländle. Drei Siege und ein Unentschieden verzeichneten die Vorarlberger gegen die Innviertler 2020/21. Im letzten Duell am 15. Mai sicherte sich die Truppe von Trainer Damir Canadi mit einem 3:0-Sieg den Klassenerhalt. Diese Erfolge sind allerdings Schnee von gestern, Canadi muss sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren und das zeitigt derzeit ein veritables Torhüter-Problem. Casali zog sich bei der 1:2-Heimniederlage gegen Wolfsberg eine Rissquetschwunde am Kniegelenk zu und fällt aus, Odehnal fehlt mit einer Muskelverletzung wohl einige Wochen.

Wirbel um Kobras

Zum Zug kommt nun Club-Ikone Kobras. Der 35-Jährige, der seit zwölf Jahren in Altach das Tor hütet, hatte sich vor kurzem medial lautstark über seine Degradierung beschwert. Von einem Vertrauensbruch mit dem Trainer war die Rede und einem Abschied nach der Saison. "Wir haben mit Martin Kobras in den letzten Tagen noch einmal ein Gespräch geführt und verstehen natürlich auch seine Enttäuschung", erklärte Canadi am Freitag.

Sportlich können die Rheindörfler mit einem Heimsieg auf die Rieder aufschließen. Canadi erwartet ein defensiv angelegtes Spiel: "Ried steht sehr tief und lauert auf Konter. Sie haben ihre Stärken ganz klar in der Defensive, stehen sehr kompakt und lassen extrem wenig zu."

Ried kommt derweil nach dem 1:0-Sieg im OÖ-Derby gegen den LASK und Tabellenplatz drei mit breiter Brust nach Vorarlberg. Bereits zehn Punkte stehen auf dem Konto der Innviertler, die auswärts allerdings in der noch jungen Saison nicht reüssieren und auf fremden Plätzen erst einen Zähler einfahren konnten. Coach Andreas Heraf prognostiziert eine eher defensive Partie. "Es wird ein taktisches Spiel, bei dem vielleicht nicht viele Tore fallen werden." (APA, red, 10.9.2021)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zur 7. Fußball-Bundesliga-Runde am Wochenende (alle Spiele live auf Sky):

Sonntag:

SCR Altach – SV Ried (Altach, Cashpoint Arena, 14.30 Uhr, SR Eisner). Saisonergebnisse 2020/21: 4:1 (a), 2:1 (h), 0:0 (a), 3:0 (h)

Altach: Kobras – Thurnwald, Zwischenbrugger, Dabanli, Edokpolor – Bukta, Strauss, Haudum, Schreiner – Nuhiu, Reiter

Ersatz: Brandner (Torwarttrainer) oder Kilic – Netzer, Prokop, Mischitz, Aigner, Prokopic, Meilinger, Bischof, Krizman

Es fehlen: Casali (Rissquetschwunde am Kniegelenk), Odehnal (Muskelverletzung), Abdijanovic (im Aufbautraining)

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Reiner, Plavotic, Lackner, Seiwald – Offenbacher, Stosic, Ziegl – Chabbi, Mikic

Ersatz: Haas – Jovicic, Meisl, Lercher, Satin, Pomer, Valdir, S. Nutz

Fraglich: Bajic (im Mannschaftstraining nach Muskelfaserriss)

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LASK – FK Austria Wien (Pasching, Raiffeisen Arena, 14.30 Uhr, SR Kijas). Saison 2020/21: 1:0 (h), 1:1 (a).

LASK: Schlager – Boller, Holland, Luckeneder – Flecker, Hong, Michorl, Renner – Goiginger, Raguz, Horvath

Ersatz: Gebauer – Maresic, Potzmann, Grgic, Nakamura, Monschein, Karamoko, Balic

Es fehlen: Wiesinger (Adduktoren), Filipovic, Letard, Schmidt (alle Muskelverletzungen), Gruber (nach Kreuzbandriss), Lawal (Reha nach Knie-OP)

Austria: Pentz – Teigl, Mühl, Handl, Suttner – Fischer, Martel, Jukic, Demaku – Fitz, Djuricin

Ersatz: Kos – Martins, Schoissengeyr, Bejic, Braunöder, Grünwald, Keles, Ohio

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SK Sturm Graz – Austria Klagenfurt (Graz, Merkur Arena, 17.00 Uhr, SR Altmann).

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer, Ljubic, Kuen, Sarkaria – Yeboah, Jantscher

Ersatz: Schützenauer – Geyrhofer, Jäger, Borkovic, Komposch, Lang, Niangbo

Es fehlen: Kiteishvili (Adduktorenverletzung), Prass (verletzt)

Fraglich: Gorenc-Stankovic (krank), Jantscher (Wade)

Klagenfurt: Moser – Blauensteiner, Mahrer, N. Wimmer, Jaritz – Gemicibasi, Cvetko – Timossi Andersson, Greil, Maciejewski – Pink

Ersatz: Köstenbauer – Saravanja, Hütter, Paul, Schumacher, Roberts, Rieder, Amanda

Es fehlen: Menzel (gesperrt), Gkezos (Knöchel), Moreira (nach Knöchel-OP), Miesenböck (Adduktoren), Pecirep (Muskelverletzung), Von Haacke (im Aufbautraining)