Die gängigsten Berufsfelder von Expats sind Bildung (zwölf Prozent), IT (elf Prozent) und Finanzen (acht Prozent).

Foto: Rechte: Getty Images/iStockphoto

Warum ziehen Expats in Ausland? In der "Expat Insider 2021"-Studie von Internations, einem Netzwerk für Personen, die im Ausland leben und arbeiten, nennen 47 Prozent der internationalen Beschäftigten ihre Karriere als wichtigsten Grund für den Umzug in ein anderes Land. Die meisten fanden selbst einen Job (17 Prozent), wurden international angeworben (15 Prozent) oder von ihrem Arbeitgeber entsendet (13 Prozent). Nur zwei Prozent zogen ins Ausland, um dort ihr eigenes Unternehmen zu gründen.

Insgesamt nahmen 12.420 Personen an der Befragung teil; der Studienbericht sowie ein allgemeines Länderranking wurden bereits im Mai 2021 veröffentlicht. Der Report "Die Zukunft der Arbeit im Ausland" bezieht sich jedoch hauptsächlich auf Expats, die im Ausland einer Erwerbstätigkeit nachgehen: Daten von 8.313 Studienteilnehmern, die in 175 Ländern weltweit leben und 166 Nationalitäten repräsentieren, wurden dafür ausgewertet.

Hohes Bildungsniveau

Berufstätige Expats sind im Schnitt 43,1 Jahre alt, und das Geschlechterverhältnis ist mit 53 Prozent Männern und 46 Prozent Frauen recht ausgeglichen. Insgesamt haben sie ein hohes Bildungsniveau, denn vier von fünf Befragten verfügen entweder über einen Master- (47 Prozent) oder einen Bachelorabschluss (33 Prozent). Weitere acht Prozent haben einen Doktortitel, gefolgt von fünf Prozent mit einer kaufmännischen, technischen oder anderen beruflichen Ausbildung. Nur fünf Prozent nennen die Hochschulreife als höchsten Bildungsabschluss, und ein Prozent hat gar keinen Abschluss.

Die gängigsten Berufsfelder von Expats sind Bildung (zwölf Prozent), IT (elf Prozent) und Finanzen (acht Prozent). Weitere häufig genannte Tätigkeitsbereiche sind Maschinenbau und Ingenieurswesen (sieben Prozent), das Gesundheitswesen (sechs Prozent) sowie Werbung, Marketing und Kommunikation (fünf Prozent).

Etwa ein Drittel der berufstätigen Expats haben ein Brutto-Jahreseinkommen, das zwischen 50.000 und 100.000 US-Dollar liegt. 44 Prozent verdienen bis zu 50.000 US-Dollar, während 23 Prozent mehr als 100.000 US-Dollar pro Jahr verdienen.

Bessere Work-Life-Balance

Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Expats ist heuer mit 39,9 Stunden geringer als mit 42 Stunden im Jahr 2015. Das scheint die persönliche Zufriedenheit zu beeinflussen: 70 Prozent der berufstätigen Expats sind 2021 mit ihren Arbeitszeiten zufrieden (im Vergleich zu 64 Prozent in 2015), und 68 Prozent bewerten ihre Work-Life-Balance positiv (63 Prozent in 2015).

Weniger positiv bewerten viele Expats die jeweiligen Karrierechancen vor Ort: Etwas weniger als die Hälfte ist 2021 mit diesem Faktor zufrieden, verglichen mit ganzen 60 Prozent in 2015. Andererseits halten aktuell zwei Drittel ihren Arbeitsplatz für sicher, ein größerer Anteil als vor sechs Jahren (60 Prozent). Insgesamt sind knapp drei Viertel mit ihrem Job im Allgemeinen zufrieden, was fünf Prozentpunkte über dem Wert von 2015 liegt.

Die Aspekte, die Expats in einem idealen Arbeitsumwelt am wichtigsten wären, sind eine gute Bezahlung und/oder gute Zusatzleistungen (54 Prozent), eine gute Work-Life-Balance (49 Prozent) und interessante Aufgaben (29 Prozent). Momentan sind nur 28 Prozent mit ihrem Einkommen zufrieden, und nur 21 Prozent profitieren von interessanten Aufgaben bei der Arbeit.

Mobiles Arbeiten

Ein Aspekt von "New Work" gehört für viele Expats schon zum Alltag: Mehr als drei Viertel können 2021 mobil oder von zu Hause arbeiten. Nur 16 Prozent können aufgrund der Art ihrer Tätigkeit nicht remote arbeiten, und weitere sechs Prozent geben an, dass ihr Arbeitgeber es ihnen nicht ermöglicht.

Fast drei von zehn können seit Pandemiebeginn öfter remote arbeiten als zuvor, während 20 Prozent berichten, dass für sie mobiles Arbeiten neu eingeführt wurde und Teil des Unternehmens bleiben wird. Für knapp ein Viertel haben sich die Vorschriften langfristig nicht geändert, und ein weiteres Viertel weiß noch nicht, welche Entscheidung ihr Arbeitgeber für die Zeit nach der Pandemie treffen wird. (red, 14.9.2021)