Seit Anfang des Jahres haben 40.000 Geflüchtete Italien erreicht.

Foto: EPA / Angelo Carconi

Rom/Lampedusa – Fünf Ägypter, die für die Landung von 530 Migranten auf Lampedusa am 28. August verantwortlich sein sollen, sind von der sizilianischen Polizei festgenommen worden. Die Ägypter gelten als Mitglieder einer in Libyen agierenden Schlepperorganisation, so der Vorwurf der Staatsanwälte der Stadt Agrigent, die für die Insel Lampedusa zuständig sind.

Die fünf Männer hatten demnach nicht nur die Aufgabe, das Boot zu steuern, sondern auch für Ordnung und Disziplin an Bord zu sorgen, wobei sie zu körperlicher Gewalt griffen. Die Ermittlungen zur Identifizierung weiterer Mitglieder der Schlepperbande dauern an.

Insgesamt erreichten seit Anfang Jänner nach Angaben des Innenministeriums in Rom über 40.000 Bootsflüchtlinge italienischen Boden – mehr als doppelt so viele wie im selben Zeitraum des Vorjahres. Das Thema sorgt in Italiens Politik immer wieder für Streit. Vor allem die Insel Lampedusa steht seit Anfang des Sommers wegen der Flüchtlingsankünfte stark unter Druck. Italien verlangt von den anderen Staaten der EU, die Migranten in Europa fairer zu verteilen. Österreich etwa schließt eine Beteiligung daran strikt aus. (APA, 11.9.2021)