Zwei Löcher zeigen die Bohrungen im Mars-Stein an, der den Beinamen "Rochette" erhalten hat. Mit etwas anthropomorpher Fantasie könnten es Augen sein.
Foto: Nasa/JPL-Caltech/AFP Photo

Nachdem kürzlich doch eine erste Gesteinsprobenentnahme glückte, sammelte der Mars-Rover Perseverance nun eine zweite Probe ein. Außerdem konnte er bereits Erkenntnisse zu den beiden Proben teilen, da die ersten Untersuchungen bereits durchgeführt wurden.

Diesen Analysen zufolge besteht das Gestein aus Basalt und könnte bei Lava-Ergüssen entstanden sein, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Freitag mit. Außerdem seien darin Salzmineralien entdeckt worden, was darauf hindeute, dass möglicherweise Wasser in diesem Bereich des Planeten vorhanden war – und somit potenziell auch Leben möglich gewesen sein könnte.

Verdacht auf Marssee erhärtet

Am vergangenen Wochenende hatte die Nasa mitgeteilt, dass der Rover eine erste Probe aus Mars-Gestein entnommen und sicher verstaut habe. Die zweite Bohrung erfolgte einige Tage später. Ein erster Bohrversuch war im August gescheitert, weil das Gestein nicht fest genug war und so nicht in das Probenröhrchen gefüllt werden konnte.

Perseverance war Ende Februar mit einem riskanten Manöver auf dem Mars gelandet. Entwicklung und Bau des rund 2,5 Milliarden Dollar (etwa 2,2 Milliarden Euro) teuren Rovers, der etwa so groß ist wie ein Geländewagen, hatten acht Jahre gedauert. Im Jezero-Krater, wo Perseverance landete, könnte sich vor 3,5 Milliarden Jahren ein See befunden haben. Die gefundenen Salzmineralien dürften diesen Verdacht erhärten. Ob sich hier tatsächlich organisches Leben entwickelt hat, bleibt aber unklar.

Lieferung an Planet Erde

Die Hoffnung der Forschungsgemeinschaft, mehr Details hierzu zu erfahren, liegt auf diesen und weiteren Proben, die entnommen werden sollen. Außerdem soll die nun erfolgreich entnommene und verstaute Probe, die nur etwas dicker als ein Bleistift ist, gemeinsam mit weiterem Gestein zur Erde geschickt und untersucht werden.

Derzeit wird aber erst geplant, wie und wann genau das passieren soll. Nach aktuellem Stand soll ein "Nasa Sample Retrieval Lander" 2026 losgeschickt werden und 2028 im Jezero-Krater landen. Dort soll der Rover, der für die Rückholung zuständig ist und von der europäischen Weltraumorganisation Esa gebaut wird, 36 der angepeilten 43 Proben an sich nehmen und mit einer Rakete auf die Reise zur Erde schicken. Der Esa-Rover wird derzeit von der Firma Airbus designt. (red, APA, 11.9.2021)