Der Schulbeginn steht heuer im Zeichen des Testens – die Schultüte aber bleibt.

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Ab Montag wird gespült. Nach dem Schulstart im Osten starten heute auch Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Kärnten und die Steiermark in das neue Semester. Wie schon in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland beginnt auch hier das Schuljahr mit einer dreiwöchigen "Sicherheitsphase".

Das heißt, dass alle Schülerinnen und Schüler dreimal pro Woche auf das Coronavirus getestet werden, wobei einer der Tests ein PCR-Test sein muss. Das Gleiche gilt für das Personal, wobei bei geimpften Lehrern ein Antigentest reicht. Im Gegensatz zu Wien, wo meist zu Hause gegurgelt wird, müssen die Schülerinnen und Schüler in den jetzt startenden Bundesländern direkt an der Schule für ihren PCR-Test eine Kochsalzlösung im Mundraum spülen. Danach werden die Proben abgeholt und untersucht. Ein Labor – das auch für Niederösterreich zuständig ist – wurde für Oberösterreich gewählt, ein anderes kümmert sich laut Bildungsressort um Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten und die Steiermark.

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Lollipoptests im Kindergarten

In Salzburg werden ab Montag flächendeckend auch die Kindergärten stärker kontrolliert. Vier Wochen lang gibt es die Möglichkeit, einen sogenannten Lutschertest zu machen. Dabei lutschen die Kinder am Tupfer wie an einem Lollipop. Der von Salzburg angewendete Test ist ebenfalls auf PCR-Basis, der als GoldStandard gilt, weil er bereits kleine Virenmengen nachweist, auch wenn die Testperson (noch) keine Symptome spürt. Das Angebot ist freiwillig. Bezahlt wird das Screeningprogramm für die Salzburger Kindergärten vom Gesundheitsministerium.

"Aufgrund des stockenden Impffortschritts haben wir als Gesellschaft leider noch keine Herdenimmunität erreicht. Begleitende Sicherheitsmaßnahmen sind daher weiterhin erforderlich", begründet Landesrätin Andrea Klambauer (Neos) den Schritt. Gleichzeitig fordert sie Erwachsene dazu auf, sich impfen zu lassen. "Diese Schutzaufgabe können wir nicht Kleinkindern in Form einer dauerhaften Testung zuschieben." Ob die Tests nach den ersten vier Wochen weiter angeboten werden, ist noch offen. "Das hängt von den Erfahrungen in diesen vier Wochen und der weiteren pandemischen Entwicklung ab", so Klambauer.

Schlechte Ausgangslage

Ebendiese pandemische Entwicklung sieht im Moment nicht gerade gut aus. Das Bildungsressort hat vorab drei Risikostufen definiert, nach denen sich die Maßnahmen an den Schulen richten. Ab einer Inzidenz von 100 geht man von einem mittleren Risiko aus, ab 200 von einem hohen. Derzeit kann nur Kärnten mit einer Inzidenz von unter 100 aufwarten. Es ist also fraglich, ob nach der dreiwöchigen Sicherheitsphase überhaupt ein Bundesland in der geringen Risikostufe starten kann. Das bedeutet: Es wird weiterhin dreimal wöchentlich getestet. Für die mittlere Risikostufe ist lediglich für geimpfte Schüler und Lehrkräfte eine Ausnahme vorgesehen. Der Mund-Nasen-Schutz muss außerhalb der Klasse getragen werden, ab einer Inzidenz von 200 gilt dann auch wieder ab der fünften Schulstufe: Maske auf auch während des Unterrichts. (Lisa Kogelnik, 13.9.2021)