Berlin/Wien – Die ausgefallenen Entwürfe von Marina Hoermanseder gefallen nicht nur Stars wie Lady Gaga, leisten kann sich diese Klientel die Kernmarke meist aber nicht. Abgekoppelt von ihrem Label hat die Wiener Designerin am Montagnachmittag in Berlin nun die Marke Hoermanseder gelauncht, die sich an eine jüngere Kundschaft richtet.

Den Auftakt macht eine Kollektion für den deutschen Mode-Internethändler About You, die am Montagnachmittag im Rahmen der seit Samstag bis Mittwoch laufenden About You Fashion Week gezeigt wurde. "Als Designerin ist es mir wichtig, nicht nur einen bestimmten Kundenstamm zu bedienen, sondern auch meine Kollektionen für diversere und jüngere Kundinnen und Kunden zu öffnen", erläuterte die gebürtige Wienerin. Auch "außerhalb der Couture-Szene" sollen ihre Entwürfe künftig getragen werden.

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Marina Hoermanseder stellte in Berlin ihre jüngere Modelinie vor.
Foto: dpa/ Britta Pedersen

"Als Kylie Jenner, Rihanna, Nicki Minaj und Lady Gaga, all die ganzen Berühmtheiten, meine glamourösen Entwürfe getragen haben, war ich sehr stolz", meinte die Modemacherin. "Aber ich bin genauso stolz, wenn ich auch erschwinglichere, poppige und sportliche Kollektionsteile an den Menschen im Stadtbild sehe." Mit dem neuen Label werde es viele Unisex-Teile geben. "Die Gründung dieser zweiten Marke ist wie eine Erweiterung meiner selbst."

Beklatscht wurde das Event nicht nur von deutschen Prominenten wie Jasmin Wagner ("Blümchen"), auch die Eltern der Designerin, ihr Partner und Töchterchen Lotti wurden im Umfeld gesichtet. Zu sehen gab es bauchfreie T-Shirts, Microminis und Jeans mit hohem Bund, alles mit den für Hoermanseder charakteristischen "Buckle"-Details – Gürtelschnallen – dekoriert, Sweater und Jogginghosen, dazu Gürteltaschen mit Logo, eine Jacke aus schwarzem Lederimitat und ein dicker Anorak. Die Linie werde nun Schritt für Schritt ergänzt.

Hoermanseders dritte Kollektion für den Wäschehersteller Palmers ist auch draußen.
Foto: wallcandyco.com

Bekannt wurde Marina Hoermanseder mit Entwürfen, die an medizinische Apparate und orthopädische Korsetts oder Beinstützen erinnerten, mit viel Leder und Metall und Fetisch-Elementen wie Latex, ihr Markenzeichen ist die Gürtelschnalle. Mit Entwürfen auch aus vegetabil gegerbtem Leder reüssierte sie international, "nebenbei" sorgte sie für die modische Corporate Identity von heimischen Großunternehmen wie der Österreichischen Post. In ihrer Heimat präsentierte sie erst unlängst ihre bereits dritte Kooperation mit dem Wäschehersteller Palmers. (Apa, red, 13.9.2021)