Würden die Hersteller die Schlupflöcher sehr breit ausnutzen, würde die erwartbare CO2-Einsparung aufgrund der zu gut deklarierten Effizienz der betreffenden Geräte jedes Jahr um rund 200.000 Tonnen CO2-Äquivalente geringer ausfallen.

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Die Vorgaben zum Verbrauch und zur Leistung von Elektrogeräten könnten durch Manipulation umgangen werden: "Das ist nicht nur mittels versteckter Software möglich, die die Prüfsituation erkennt und das Gerät automatisch optimiert, sondern auch durch den Missbrauch spezifischer Anweisungen an das Testlabor", so Christian Praher von Österreichischen Energieagentur am Mittwoch.

Die Definition für "Umgehung" sollte erweitert werden, so der Projektleiter für das ANTICSS Projekt (Anti-Circumvention of Standards for better market Surveillance) innerhalb der Österreichischen Energieagentur. Weil sich diese mit Standardmessverfahren meist nicht aufdecken lassen, wurden für 18 Verdachtsfälle in acht verschiedenen Produktgruppen spezielle Verfahren entwickelt.

Vier Labore in Deutschland, Italien, Spanien und den Niederlanden testeten insgesamt 24 gezielt ausgewählte Produkte, wobei sechs der getesteten Modelle ein Verhalten der Umgehung oder an deren Grenze zeigten. Würden die Hersteller diese Schlupflöcher sehr breit ausnutzen, würde die erwartbare CO2-Einsparung aufgrund der zu gut deklarierten Effizienz der betreffenden Geräte jedes Jahr um rund 200.000 Tonnen CO2-Äquivalente geringer ausfallen. Über die gesamte Lebensdauer der Geräte wären es theoretisch rund 2,4 Millionen Tonnen. (APA, 15.9.2021)