Carrillo Fuentes (im Bild bei seiner Festnahme) übernahm das Juárez-Kartell, nachdem sein Bruder bei einer plastischen Operation ums Leben gekommen war.

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Einer der einst mächtigsten Drogenbosse Mexikos, der 2014 gefasste Vicente Carrillo Fuentes alias El Viceroy, ist zu 28 Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft des Landes am Dienstag mit. Dem einstigen Chef des mächtigen Juárez-Kartells waren unter anderem organisierte Kriminalität, Geldwäsche und Waffenbesitz vorgeworfen worden.

Bruder des "Herren der Lüfte"

Carrillo Fuentes hatte das Juárez-Kartell, eines der ältesten Mexikos, nach dem Tod seines Bruders Amado im Jahr 1997 bis zu seiner Festnahme 2014 geführt. Der legendäre "Señor de los Cielos" war bei einer plastischen Operation ums Leben gekommen, mit der er sein Äußeres verändern wollte. Mit einer eigenen Flugzeugflotte hatte der "Herr der Lüfte" den Drogenschmuggel revolutioniert und tonnenweise Kokain in die USA geschafft. Von der Grenzstadt Ciudad Juárez aus kämpfte das Kartell mit anderen Drogensyndikaten um die Vorherrschaft auf den Schmuggelrouten in die USA.

Meistgesuchte Verbrecher Mexikos

Im Oktober 2014 ging Carrillo Fuentes der Polizei in der Stadt Torreón im Bundesstaat Coahuila im Norden des Landes ins Netz. Der laut Medienberichten 58-Jährige war damals einer der meistgesuchten Verbrecher des Landes, gegen ihn lagen fünf Haftbefehle wegen organisierter Kriminalität und Drogenhandels vor. Auch die US-Antidrogenbehörde DEA begrüßte die Festnahme des Kartellchefs. Das Juárez-Kartell habe die Gewalt in Mexiko geschürt und Drogenabhängigkeit in den USA begünstigt, sagte damals DEA-Direktorin Michele Leonhart. (APA, 15.9.2021)