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Problematische Bezeichnung: Skulptur des "Mohren" im Grünen Gewölbe in Dresden.

Foto: AP / MATTHIAS RIETSCHEL

Dresden – Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) haben die Änderung diskriminierender und rassistischer Werktitel aus ihren Beständen verteidigt. "Die Bearbeitung von Werk- oder Objekttiteln ist eine übliche, seit Jahrhunderten in sehr vielen Museen in aller Welt stattfindende Praxis", teilten die SKD am Dienstag in Dresden mit.

Sie hänge damit zusammen, dass bis ins 19. Jahrhundert hinein Werke beziehungsweise Objekte nur selten von denen betitelt wurden, die sie geschaffen haben. Insofern würden sie in den allermeisten Fällen keinen vom Künstler oder der Künstlerin vergebenen Originaltitel ausweisen. "Stattdessen wurden Werke je nach Wissensstand und Perspektive immer wieder neu aus dem Handel oder Sammlerbeständen heraus sowie von Museumsfachleuten beschrieben und betitelt und bedürfen, je nach Forschungsstand, der wissenschaftlichen Kontextualisierung", hieß es weiter.

"Eskimo" wird "Inuit"

"Meist dient diese Aktualisierung der kunsthistorischen Begriffspräzisierung, manchmal wollen die SKD damit auch erreichen, dass eine Diskriminierung von Personen vermieden wird, die die Online Collection oder die Ausstellungen besuchen", hieß es weiter. Die SKD folgen Standards, wie sie von Museen weltweit praktiziert werden.

In einer am Montag veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag hatte das Kulturministerium mitgeteilt, dass die SKD bisher bei 143 Kunstwerken ihres Bestandes die Titel geändert haben, weil die historische Namensgebung diskriminierend oder rassistisch war. Laut SKD betrifft das lediglich 0,01 Prozent aller in einer Datenbank erfassten Objekte. Manche historische Titel wurden in Anführungszeichen gesetzt oder rassistische Begriffe gestrichen. Aus einer Zeichnung mit dem alten Titel "Kopf eines Eskimos" wurde "Kopf eines Inuit". Die AfD hatte Änderungen in den Titeln moniert. (APA, 15.9.2021)