Die französische Armee kooperiert in Afrika auch mit den Armeen der jeweiligen Länder, wie etwa hier 2019 bei einem Training von Soldaten in Burkina Faso.

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Paris – Französische Streitkräfte haben den Anführer der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat in der größeren Sahara" (ISGS) getötet. Wie Präsident Emmanuel Macron in der Nacht auf Donnerstag auf Twitter mitteilte, wurde Adnan Abu Walid al-Sahrawi "neutralisiert". Dem ISGS werden die meisten Anschläge in der Region zwischen Mali, dem Niger und Burkina Faso zugeschrieben.

"Das ist ein weiterer großer Erfolg in unserem Kampf gegen terroristische Gruppen in der Sahelzone", erklärte Macron. Der Präsidentenpalast bestätigte den Tod des Milizführers. Zuletzt hatten die Angriffe des ISGS und anderer Milizen auf Zivilisten in der Region zugenommen.

Al-Sahrawi plante Anschlag auf französische Helfer

Al-Sahrawis Gruppe hatte 2017 einen tödlichen Anschlag auf US-Soldaten verübt. Im August 2020 habe Al-Sahrawi persönlich die Ermordung von sechs französischen Wohltätigkeitshelfern und ihrem nigerianischen Fahrer angeordnet, erklärte Macrons Büro. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hat seit 2013 tausende Soldaten in der Region südlich der Sahara im Einsatz und schloss sich vergangenes Jahr mit westafrikanischen und europäischen Staaten zum Kampf gegen Islamisten zusammen. Die Gewalt von islamistischen Gruppen mit Verbindungen zu Al-Kaida und dem "Islamischen Staat" (IS) nimmt in dem Gebiet zu.

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Adnan Abu Walid al-Sahrawi wurde auch von den USA gesucht, wie auf diesem offiziellen Poster zu lesen ist.
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Wegen der wachsenden Gewalt in der Sahelzone drängt Macron seit Jahren auf Unterstützung anderer europäischer Länder. Frankreich hat im Rahmen des Kampfeinsatzes Barkhane 5.100 Soldaten in der Sahelzone stationiert, will deren Zahl aber bis Anfang 2022 auf etwa die Hälfte reduzieren und den Kampfeinsatz beenden. In Frankreich wie in den Sahelstaaten stand die Mission mangels Erfolgen zuletzt zunehmend in der Kritik.

Die Soldaten unterstützen die Truppen der sogenannten G5-Sahelstaaten Mali, Mauretanien, Burkina Faso, Niger und Tschad im Kampf gegen extremistische Gruppen. Das Bundesheer ist im Rahmen von UN- und EU-Missionen ebenfalls mit 13 Soldaten in Mali vertreten. Seit dem vergangenen Jahr gibt es auf Druck Frankreichs in der Region auch eine europäische Einsatzgruppe namens Takuba. (APA, 16.9.2021)