Über Jahre sollen überschüssige Fördergelder an den Trägerverein statt in die Kinderbetreuung geflossen sein (Symbolbild).

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Graz – Die Staatsanwaltschaft Graz hat Ermittlungen zu möglichen Geldflüssen um den ÖVP-nahen Verein Wiki Kinderbetreuungs GmbH eingeleitet. Sprecher Hansjörg Bacher bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der "Kleinen Zeitung". Die weitere Erhebung führt das Landeskriminalamt, zuvor hatte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) den Fall an die Grazer Justiz abgetreten.

Es sollen von der GmbH 4,26 Millionen Euro an den Wiki-Trägerverein geflossen sein. Dort wurde damit unter anderem eine Sporthalle gebaut, obwohl die Mittel laut Statut nur für gemeinnützige Zwecke verwendet werden dürfen.

Die Kinderbetreuungs GmbH sowie auch eine zweite GmbH im Eigentum des Vereins wurden aufgelöst und mit dem Trägerverein fusioniert. Von den beiden Geschäftsführern hat man sich getrennt, hatte Wiki gegenüber der APA im Juli bestätigt.

Über Jahre sollen Überschüsse der GmbH an den Verein statt in die Kinderbetreuung geflossen sein. Kumuliert waren das rund fünf Millionen Euro. Da Wiki mit öffentlichen Fördergeldern finanziert sei, habe sich der Verdacht auf einen Fördermissbrauch oder auf Untreue ergeben, so die "Kleine Zeitung". Nach einer anonymen Anzeige hatte die WKStA den Anfangsverdacht geprüft und dann die Sache an die Staatsanwaltschaft Graz übergeben. (APA, 16.9.2021)