Die Danubeflats entstehen bis 2024 an der Reichsbrücke. Die Quadratmeterpreise beginnen hier bei 8.000 Euro.

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Keine freifinanzierten Eigentumswohnungen, sondern Wohnungen zum Mieten wird es im Wohnhochhaus The Metropolitan beim Wiener Hauptbahnhof geben.

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Gegenüber von Österreichs höchstem Gebäude wird nun an Österreichs höchstem Wohnhaus gebaut. Auf der Wiener Donauplatte, wo die Dichte an Hochhäusern ohnehin schon enorm ist, wächst südöstlich des (mit Antenne) 250 Meter hohen DC Tower 1 (der rein gewerblich genutzt wird) das Wohnhochhaus Danubeflats, das im Endausbau 180 Meter hoch werden soll. Der Sockel ist schon gut erkennbar, die Fertigstellung ist in drei Jahren geplant.

Wie kürzlich berichtet, startete nun aber schon der Verkauf der Wohneinheiten. Der Startpreis von 8.000 Euro je Quadratmeter für die "günstigsten" Wohneinheiten ist enorm hoch gegriffen, angesichts der Entwicklung der vergangenen Jahre aber auch keine Überraschung. Andererseits ist diese Entwicklung aufgrund politischer Eingriffe ohnehin bereits wieder am Abebben: Mit der 2018 eingeführten Widmungskategorie "Geförderter Wohnbau" sind nun Wohntürme, die ausschließlich freifinanzierte Eigentumswohnungen beinhalten, in Wien kaum noch umsetzbar.

Türme im Entstehen

Jetzt gerade sind davon aber noch einige im Entstehen. Von der Donauplatte etwas flussabwärts, an der Donaustadtbrücke, baut beispielsweise die Buwog (gemeinsam mit Partner IES Immobilien) noch an ihrem 125 Meter hohen Marinatower. 511 Eigentumswohnungen entstehen hier nahe der Südosttangente im 2. Bezirk, davon sind derzeit noch etwas mehr als 80 verfügbar, darunter auch fünf der sechs Penthouse-Wohnungen mit jeweils mehr als 200 Quadratmetern.

Die Quadratmeterpreise beginnen bei 6.000 Euro und reichen bis 16.000 Euro. Bis zum Sommer 2022 soll der Turm fertig sein. Ebenfalls im zweiten Bezirk, aber im zentraleren Nordbahnviertel, baut Strabag Real Estate seit dem Vorjahr am 19-stöckigen Wohnturm Taborama. 213 freifinanzierte Eigentumswohnungen entstehen hier, außerdem ein Rooftop-Pool in 60 Meter Höhe. Sieben Wohnungen sind laut den Entwicklern noch verfügbar, zu Preisen von 6.800 bis 9.200 Euro je Quadratmeter. Auch der Taborama-Turm soll Ende 2022 fertig werden.

Triiiple schon fast ausverkauft

Schon fast ganz fertiggestellt, aber noch nicht fertig verkauft sind jene beiden Türme des Triiiple-Projekts im 3. Bezirk am Donaukanal, die Eigentumswohnungen enthalten (Türme I und II; Turm II beinhaltet nur Serviced Apartments). Turm II wurde Mitte August übergeben, Turm I wird im Oktober folgen, teilt eine Sprecherin des Entwicklers Soravia dem STANDARD mit. Die Quadratmeterpreise begannen hier bei 4.000 Euro, hieß es vor etwa einem Jahr, reichten in den oberen Stockwerken der rund 100 Meter hohen Türme aber bis in den fünfstelligen Bereich hinein. Mittlerweile sind nur noch 15 Wohneinheiten verfügbar, weitere acht reserviert. Unter 7000 Euro gibt es keine Wohnung mehr, bis 11.000 Euro reicht die Bandbreite.

Das Triiiple-Projekt hat Soravia gemeinsam mit BIG-Tochter ARE umgesetzt. Und diese ist gerade im 22. Bezirk mit einem weiteren Turmprojekt beschäftigt, nämlich beim Großprojekt Vienna TwentyTwo in Kagran (hier gemeinsam mit Signa). Der 110 Meter hohe Wohnturm mit rund 300 freifinanzierten Eigentumswohnungen hat im März die Dachgleiche erreicht, ebenso lange sind die Wohnungen im Verkauf. Rund 85 Einheiten sind noch zu haben, ab etwa 6.600 Euro je Quadratmeter ist man dabei.

Musterwohnung eingerichtet

Wie viele von diesen sehr teuren Eigentumswohnungen letztlich tatsächlich bewohnt und wie viele leer stehen werden, lässt sich nicht sagen. Der eine oder andere Anleger wird wohl auch vermieten. Von vornherein geplant ist die Vermietung aber jedenfalls bei einigen weiteren Wiener Wohntürmen – nämlich jenen, die von Globalinvestoren gebaut werden bzw. gekauft wurden.

Beim Hauptbahnhof baut Entwickler STC für Investor Art-Invest das Wohnhochhaus The Metropolitan. Die Fertigstellung der 370 vorwiegend kleineren Wohneinheiten ist für Ende November geplant, vermarktet werden die Mietwohnungen bereits von EHL und Optin Immobilien. Eine Musterwohnung wurde bereits eingerichtet.

Und weitere Wiener Wohntürme werden folgen: Die drei "The Marks"-Türme im 3. Bezirk sind in Bau, dort wird es sowohl geförderte Miet- als auch freifinanzierte Eigentumswohnungen geben. Zu ähnlichen Mischungen wird es bei einigen weiteren noch im Nordbahnviertel geplanten Türmen kommen, und auch anderswo in Wien – etwa im Nordwestbahnhof-Areal oder in der Seestadt – ist noch einiges an Hochhäusern geplant. Ob es auch preislich noch sehr viel weiter nach oben gehen kann, wird man sehen. (Martin Putschögl, 17.9.2021)