Plug-in-Hybride sind nicht unbedingt grün.

Foto: Andreas Stockinger

Deutschland will bei seiner Förderpolitik für E-Autos an manchen Schräubchen drehen. Plug-in-Hybride sollen ab 2022 eine rein elektrische Mindestreichweite von 60 Kilometern auf die Straße bringen. Derzeit sind es 40 Kilometer – also einmal von Wien nach Purkersdorf und retour. Ab 2024 soll diese Reichweite doppelt so hoch sein, um eine Förderung lukrieren zu können.

Der Aufschrei der Autoindustrie kommt prompt. Viele der Modelle, die E-Antrieb mit Verbrenner kombinieren, würden dann für Kunden weniger attraktiv. Das wird wohl so sein. Nicht nur in Deutschland, auch hierzulande haben diese Autos, die gerne als klimafreundliche Brückentechnologie Richtung reine E-Mobilität verkauft werden, auch dank der finanziellen Unterstützung beim Kauf und steuerlicher Goodies viele Fans.

Nicht klimafreundlich

Klimafreundlicher wird der Verkehr damit aber leider nicht. Das zeigen mehrere Erhebungen in beiden Ländern. Die meisten Plug-in-Hybride fahren recht wenig im Elektromodus, manche nie. Das gilt vor allem für Firmenautos. Der CO2-Ausstoß ist damit teilweise sogar höher als bei den herkömmlichen Verbrennern.

Wenn man schon E-Autos fördern will – über die Sinnhaftigkeit kann man durchaus streiten –, dann sollte man das zumindest auf die reinen Stromer beschränken. Denn klimatechnisch sind Plug-in-Hybride eine Mogelpackung. (Regina Bruckner, 17.9.2021)