Auch im Juni unten im Tal in Spielberg ging es bei der Formel 1 schon zünftig zu.

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Von der Strada del Sole kommend, stand Rainhard Fendrich 1990 auf dem Gipfel des Großglockners. Von dort schmetterte er die inoffizielle Bundeshymne. I am from Austria. Das dazugehörige Video hat sich tief ins patriotische Gedächtnis gebrannt.

31 Jahre später wird sich nun Andreas Gabalier vom Scheitelknien daheim im Herrgottswinkel im Murtal erheben, um Petrus dort oben an der Himmelstür seine hinlänglich bekannte Alternativhymne Kleine heile steile Welt vorzutragen. Der "Mountainman" wird dabei von einem Kamerateam von "Krone"/"Kurier" begleitet. Der auch musikalisch behübschte Aufstieg läuft am Wochenende über insgesamt 15 Stunden live auf deren Nischensendern Schau TV und krone.tv: "Großglockner live!"

"Ungestümes Verlangen"

Basislager, Biwak, Brotzeit. Todeszone, Juchezer, Gipfelbier!

Andreas Gabalier folgt dabei den Spuren des Renaissancedichters Francesco Petrarca. Der gilt seit spätestens 26. April 1336 als Vater des modernen Alpinismus. Zumindest hielt der literarische Ziehvater von Reinhold Messner als Erster seine Erlebnisse und Gedanken am Berg schriftlich fest. Die Besteigung des Mont Ventoux (1912 m) in der Provence erfolgte damals völlig zweckfrei, allein aus einem laut Dichter "ungestümen Verlangen" heraus.

Von oben sieht man mehr als von unten. Und ein Berg muss bekanntlich bestiegen werden, einfach weil er da ist. In eisigen Höhen verlässt man die Grenzen und die Komfortzone des Alltags. Dort oben im großen Unbekannten entdeckt der Mensch sich selbst. Auch Andreas Gabalier lernt sich auf dem Dreitausender vielleicht besser kennen. Nicht als ewiger Problembär, sondern als teilnehmender Beobachter: "Amoi sehn ma uns wieda, amoi schau i a von obn zua …" (Christian Schachinger, 16.9.2021)