Gabalier unplugged auf der Franz-Josefs-Höhe, am Fuße des Glockners.

Foto: Screenshot KroneTV

Gott ist kein Volks-Rock'n-Roller. Und eher auch kein Krone.TV-Seher. Am Sonntag ab zehn Uhr sollte Andreas Gabalier für den "Krone"-Sender und Schau TV des Mediaprintbruderblatts "Kurier" zum Gipfelkreuz des Großglockner aufbrechen. Doch Bergwetter ist am Sonntag eher nicht, räumte auch Krone.at ein.

Die TV-Eigenwerbung für das Großprojekt der doch eher kleinen Privatsender schien auch Freitagabend noch konsequent das ursprünglich geplante Programm anzukündigen. Aber man will nicht kleinlich sein vor so großem Glockner.

Fit wie eine Maschin'

Freitag schon machte sich Gabalier auf den Weg, ein Akustik-Konzert vor dem umwölkten Berg war auch noch drin, denn der Andreas ist "fit wie eine Maschin'". Also sprach abends auf der Salmhütte auf 2644 Meter Höhe vor Brettljause und Bier der Bergführer Wolfgang Schupfer* über den prominenten Mitsteiger.

"Hoch obn auf der Höh, huidiee"

Rainhard Fendrich zum Beispiel, der 1990 vom Glockner "I am from Austria" sang, fühlte sich nicht mehr so fit, um mit der "Krone" "auf der Alm, da muaß i sein" zu singen. Aber das macht ohnehin der Volksrocknroller "hoch obn auf der Höh, huidiee". Und seit 1990 sind auch schon ein paar Jahrzehnte ins Land gezogen.

"I geh' zum Ü-Wagen, Schatzi"

Das Konzert hat Rudi Dolezal gedreht, und auch über ihn konnte man an diesem Abend lernen: 1. Dolezal kann nicht rückwärts gehen, jedenfalls mit Kamera. 2. Mit Gabalier ist Dolezal per "Schatzi" – "I' geh zum Ü-Wagen, Schatzi", ruft er ihm zu. Ach, es menschelt auf der Alm, doch das war bei Krone.tv nicht anders zu erwarten. Man ist noch recht unter sich.

Wien-Holding, Bundesheer und Tourismusministerium

Und doch in wohlwollender Gesellschaft. Als Partner/Sponsoren des Großglocknerprojekts zeigt ein Insert die Wien-Holding, das Bundesheer und das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, geführt von Elisabeth Köstinger.

Was die Krone-Seilschaft am Samstag auf dem Weg zum Gipfel erwartet, darauf wusste am Freitagabend schon Martin Grasl als Außenreporter vor der schon recht finsteren Erzherzog-Johann-Hütte auf 3454 Meter zu berichten: "Es watscht von der Seite auf die Wange", machte Grasl klar, was der Wettergott so von Volks-Rock'n-Roll hält. Die "Oberschenkel haben ein wenig geschmerzt", man wird womöglich live auf Krone.tv sehen, wie die Fitnessmaschine das wegsteckt.

Nebelsuppe zum Frühstück

Die beiden Zeitungskanäle freilich drehen Samstag erst um 10 Uhr auf, während Gabalier schon um 7 in der Früh loslegen will. Keine Uhrzeit für Fernsehen in dieser Höhe und dieser Witterung, weiß Martin Grasl: In der Früh wird "Nebelsuppe" serviert – "man hat nicht gesehen, wohin man schauen könnte." Ein schönes Motto für solche Großglocknerprojekte. (fid, 17.9.2021)