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Gabby Petito und ihr Freund waren in einem ausgebauten Lieferwagen durch die USA gereist, sie kam aber nie zurück. Die mutmaßliche Leiche wurde nun in Wyoming gefunden.

Foto: AP

Cheyenne – Ermittler haben im US-Bundesstaat Wyoming eine Leiche gefunden, bei der es sich möglicherweise um die vermisste Gabby Petito handelt. Die Identität sei noch nicht zu hundert Prozent bestätigt, sagte Charles Jones vom FBI in Denver am Sonntagnachmittag. Petitos Beschreibung passe aber zur gefundenen Leiche. Die Todesursache sei unklar, sagte Jones. Die Leiche wurde demnach im Bereich des Spring-Creek-Campingplatzes gefunden.

Petito und ihr Freund waren im Sommer zu einer Reise durch die USA aufgebrochen – nur der 23 Jahre alte Freund kehrte am 1. September zurück. Mittlerweile sucht Floridas Polizei auch Petitos Freund, der nun ebenfalls verschwunden ist. Er war am Freitag von seiner Familie als vermisst gemeldet worden. Der Fall schlägt in den USA hohe Wellen – nicht zuletzt weil das Paar aus Florida zahlreiche Bilder und Videos von seiner Reise in sozialen Netzwerken geteilt hatte.

Freund schwieg

Petitos Freund hatte sich nach seiner Rückkehr in Schweigen gehüllt. Am Dienstag vergangener Woche brach er dann ins Naturschutzgebiet Carlton-Reservat auf, wo sich seine Spur verlor. Laut den Ermittlern ist er eine "Person von Interesse" im Zusammenhang mit Petitos Verschwinden, doch wird er nicht wegen eines Verbrechens gesucht. Petitos Familie warf dem 23-Jährigen vor, sich zu verstecken. Er werde nicht vermisst, zitierte der Sender CNN den Anwalt der Familie, Richard Stafford.

Hausdurchsuchung durch das FBI

Am Montag durchsuchte das FBI nach einer gerichtlichen Genehmigung das Haus der Eltern von Petitos Freund in North Port, Florida. Das teilte das FBI Tampa am Montag selbst auf Twitter mit. Zuvor hatte die Polizei auf der Suche nach Petitos Freund das Carlton-Reservat großflächig durchkämmt.

Streit

Von der Reise des Paares in seinem ausgebauten Lieferwagen gibt es nicht nur schöne Bilder. Aufnahmen einer polizeilichen Körperkamera von Mitte August zeigen eine völlig aufgelöste Petito. Die Polizei wurde damals zu einem möglichen Fall von häuslicher Gewalt gerufen. Petito sagt in dem rund einstündigen Video, dass sie unter einer Zwangsstörung leide und es zu einer Auseinandersetzung gekommen sei. Dabei habe sie ihren Freund auch geohrfeigt. Das Paar hatte daraufhin zugestimmt, die kommende Nacht getrennt zu verbringen. (APAdpa/Reuters, 20.9.2021)