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Seit 2016 hat die US-Verkehrsbehörde bereits 33 Untersuchungen zu Tesla-Unfällen eingeleitet, die insgesamt elf Leben kosteten.

Foto: Reuters/Francois Lenoir

Das sogenannte Full-Self-Driving (FSD) ist die wahrscheinlich bekannteste Funktion des Elektroautoherstellers Tesla. Gleichzeitig sorgt sie allerdings für die meiste Kritik. Erst Anfang September leitete die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB eine Untersuchung wegen eines tödlichen Unfalls ein, bei dem das Assistenzsystem aktiviert gewesen sein soll. Bevor dieses in noch mehr Fahrzeugen verfügbar gemacht wird, müsse der Konzern deshalb "grundlegende Sicherheitsprobleme" ausmerzen, sagt die Chefin der NTSB, Jennifer Homendy, gegenüber dem "Wall Street Journal".

Es sei "irreführend und unverantwortlich", dass das System überhaupt als Autopilot angeboten werde, da es sich in Wirklichkeit nur um Assistenzsysteme handelt, die von den Fahrern nicht aus dem Auge gelassen werden sollten.. Die Technik halte also nicht, was der Name verspricht. Sie kritisiere die Begrifflichkeiten deshalb, so Homendy, weil Kunden mehr auf die Werbung als auf die Angaben der Bedienungsanleitung oder Firmenwebseite achten würden, berichtet "Heise".

Ausweitung des Betatests

Nachdem Tesla eine Betaversion des FSD-Systems nun seit mehreren Monaten hinter verschlossenen Türen getestet hat, soll es nun zu einer Ausweitung kommen. Das soll auch Grund für die erneute Kritik durch die NTSB sein. Maßnahmen kann diese allerdings keine setzen – weswegen Homendy die zuständigen Behörden auffordert zu handeln:

Weiterhin nur nachträglich auf Unfälle mit aktiviertem Autopiloten zu reagieren habe eine "Grabstein-Mentalität". Stattdessen solle man diese durch die Einführung von Normierungen und vorgegebenen Standards regulieren und somit Leben retten.

Seit 2016 hat die US-Verkehrsbehörde bereits 33 Untersuchungen zu Tesla-Unfällen eingeleitet, die insgesamt elf Leben kosteten. Stets bestand dabei der Verdacht, dass das Fahrassistenzsystem aktiviert war. Mittlerweile kollidierten Teslas außerdem zwölfmal mit Rettungsfahrzeugen – was zu einer weiteren formellen Sicherheitsuntersuchung führte. (red, 20.9.2021)