Gegner nannten den Präsidenten unter anderem bei Demonstrationen gegen die Bitcoin-Einführung einen Diktator.

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El Salvadors umstrittener Präsident Nayib Bukele stellt sich inzwischen – offenbar ironisch – bei Twitter selbst als Diktator des mittelamerikanischen Landes vor. In der Biografie seines Twitter-Profils stand am Montag "Diktator von El Salvador" – bisher hatte sich der 40-jährige Konservative seit der Geburt seiner Tochter im August 2019 dort als "Papa von Layla" bezeichnet.

Zuvor hatte er sich in seinem Profil beim Kurznachrichtendienst als "bestaussehenden und coolsten Präsidenten der ganzen weiten Welt" beschrieben, nachdem er im Juni 2019 jüngster Staats- und Regierungschef seines Landes geworden war. Bukele nutzt Twitter viel – unter anderem auch, um seinen Ministern Anweisungen zu geben.

Bitcoin-Einführung

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Seine Gegner nannten ihn zuletzt einen Diktator, unter anderem bei Demonstrationen nach der Einführung der Kryptowährung Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel. Für Entsetzen sorgte auch, dass Bukele im Februar 2020 Soldaten im Parlament aufmarschieren ließ, um eine Zustimmung zur Finanzierung seines Sicherheitskonzepts zu forcieren.

Nachdem seine Partei Nuevas Ideas (Neue Ideen) bei einer Wahl eine deutliche Mehrheit im Parlament erreicht hatte, tauschte sie im Mai alle fünf Verfassungsrichter des Obersten Gerichts aus. Die neuen Richter entschieden vor wenigen Wochen, ein Verbot einer zweiten konsekutiven Amtszeit des Präsidenten aufzuheben. Internationale Beobachter warnten, die Demokratie in El Salvador sei in Gefahr. (APA, 20.9.2021)