"Uuuuh, let's go", dazu ein breites Lächeln und die Aufmerksamkeit aller Menschen im Laden. So sieht eine typische Reaktion aus, sobald Xioma sein Talent in einem Raum unter Beweis stellt. Das Talent ist die Sprache, der Raum ein (Super-)Markt oder Restaurant.

Xioma ist in New York aufgewachsen, ehe er mit 18 Jahren die Chance hatte, ein Jahr in Peking zu leben, um dort Mandarin zu lernen. Seitdem ist er fasziniert von Sprachen, lernt alles, was ihm zwischen die Lippen kommt – und, viel wichtiger, er probiert es auch aus. Er ist für seine Videos berühmt geworden, in denen er fließend Mandarin im New Yorker Chinatown spricht.

Xiaomanyc 小马在纽约

Yoruba und Igbo

In einem seiner aktuellen Videos ist er in Little Lagos, einer afrikanischen Nachbarschaft im Londoner Stadtteil Peckham, unterwegs. Im Gepäck: Yoruba und Igbo, die Sprachen zweier Völkerstämme in Nigeria.

Xiaomanyc 小马在纽约

Die emotionalen Verbindungen, die er zu den Menschen dort aufbaut, sind verblüffend. Man spürt als Zuseherin und Zuseher sofort, welche Wertschätzung Xioma entgegengebracht wird. Kein Wunder, wie oft kommt es schon vor, dass ein weißer junger Mann daherkommt und die eigene Muttersprache beherrscht. Eine Form des Respekts, die den wenigsten Migrantinnen und Migranten dargeboten wird.

Seine Videos machen nicht nur Spaß, sie motivieren auch dazu, noch einmal selbst eine neue Sprache zu lernen. Denn die freudigen Reaktionen sind die eine Sache – das bessere Essen eine andere. (Thorben Pollerhof, 21.9.2021)