Waldbrände – hier vor einer Woche in der Sierra Bermeja im Süden Spaniens – sorgten in diesem Jahr für besonders hohe CO2-Emissionen.
Foto: Lorenzo Carnero / imago images / ZUMA Wire

Vor allem in Russland, im Mittelmeerraum und in Nordamerika hielten Waldbrände in diesem Jahr die Bevölkerung in Atem. Nun untermauert der Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst der EU (CAMS) mit Zahlen, welche Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO2) in der nördlichen Hemisphäre frei wurden.

Den Angaben zufolge schätzte der Messdienst die auf Waldbrand zurückgehenden Emissionen auf 1258,8 Megatonnen CO2, die 2021 allein im Juli freigesetzt wurden. Der August erhöhte diesen Wert sogar noch auf 1384,6 Megatonnen. Damit handelt es sich um den höchsten Kohlenstoffausstoß seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2003. Auch die Intensität und Dauer der Brände seien außergewöhnlich gewesen.

Von der Arktis bis zur Mittelmeerregion

Mehr als die Hälfte des emittierten Kohlenstoffs im Juli und August wurde demnach durch Brände in Nordamerika und Sibirien freigesetzt. Allein in Russland waren es 970 Megatonnen CO2, die infolge von Bränden von Juni bis August in die Atmosphäre gelangten. Der größte Teil davon entfiel auf das Gebiet Jakutien und den Autonomen Bezirk der Tschuktschen. Doch auch in der Arktis und in der Mittelmeerregion wüteten heftige Feuer. Arktische Brände verursachten zwischen Juni und August etwa 66 Megatonnen CO2-Ausstoß.

Für ihre Schätzungen werten die Wissenschafterinnen und Wissenschafter des Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienstes Satellitenbilder von aktiven Bränden aus. Dabei wird der Hitzeausstoß gemessen, aus dem man Rückschlüsse auf die Emissionen ziehen kann.

Zu den verheerenden Bränden trugen vor allem in der Mittelmeerregion die trockenen Bedingungen und Hitzewellen bei. So kam es zu vielen intensiven Bränden, die sich schnell weiterentwickelten und große Mengen an Rauch verursachten. (red, APA, 21.9.2021)