"Ich habe nie die Absicht gehabt, Menschen einzuschüchtern oder psychologisch oder sexuell zu verletzen", versichert Jan Fabre.

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Antwerpen – Er ist als großer Provokateur in der Kunstszene bekannt – jetzt muss sich der belgische Künstler, Regisseur und Choreograf Jan Fabre wegen mutmaßlicher sexueller Belästigung vor Gericht verantworten. Die Verhandlung soll am 25. März und am 1. April 2022 stattfinden, kündigte ein Gericht in Antwerpen am Dienstag an. Mehrere Mitglieder seiner Tanzkompanie werfen Fabre sexuelle Belästigung vor. Dem 62-Jährigen drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis.

Im Zuge der MeToo-Debatte über sexualisierte Gewalt gegen Frauen hatten sich im September 2018 rund 20 frühere Mitglieder von Fabres Antwerpener Tanzkompanie Troubleyn in einem offenen Brief über jahrelange Erniedrigungen und sexuelle Belästigung beschwert. "Sein Motto war, kein Sex, kein Solo", schrieb einer der wenigen männlichen Unterzeichnenden des offenen Briefes, der in einem flämischen Magazin erschienen war.

Anschuldigungen zurückgewiesen

Fabre, der auf der Bühne bereits einen Masturbationswettbewerb darstellen ließ und sich für das Werfen von Katzen entschuldigen musste, hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen. "Ich habe nie die Absicht gehabt, Menschen einzuschüchtern oder psychologisch oder sexuell zu verletzen", versicherte er. Zwölf Menschen, die mit dem Choreografen und Theaterregisseur zusammengearbeitet haben, werfen ihm "Gewalt", "Belästigung" oder "sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz" vor.

Fabre stellte seine Werke unter anderem auf der Biennale in Venedig und der Documenta in Kassel aus. (APA, 21.9.2021)