Das Gewaltschutzprojekt richtet sich an die Zivilgesellschaft und ist ein Apell, aufeinander zu schauen.

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Das Gewaltpräventionsprojekt "Stop – Stadtteile ohne Partnergewalt" wird ausgebaut. Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) hat es 2019 in Wien-Margareten etabliert, nun soll es auch in Favoriten aufgebaut werden.

Das Projekt zielt insbesondere auf Gewaltprävention durch Nachbar*innen ab und soll Einzelne "einladen und befähigen, sich aktiv gegen Femizide, häusliche Gewalt an Frauen und Kindern und Partnergewalt zu engagieren", heißt es in einer Aussendung zur Auftaktveranstaltung am Mittwoch im Amtshaus Favoriten. Inzwischen gibt es somit 13 Standorte: in Innsbruck (Tirol), Bregenz (Vorarlberg), Linz und Wels (Oberösterreich), Amstetten (Niederösterreich), Oberwart und Oberpullendorf (Burgenland), Völkermarkt (Kärnten) sowie in den Wiener Bezirken Wieden, Margareten, Mariahilf, Favoriten und Meidling.

Appell an die Zivilgesellschaft

Das vom Ministerium für Soziales und Gesundheit geförderte Projekt setzt auf die, die den Opfern und Tätern am nächsten sind: ihre Nachbarinnen und Nachbarn. An den 13 Standorten wendet man sich an die Zivilgesellschaft und zeigt konkrete und anwendbare Handlungsmöglichkeiten auf, um etwas gegen Partnergewalt an Frauen tun zu können. Insofern sei das Projekt auch als "Appell an die österreichische Zivilgesellschaft" zu verstehen, sich "aktiv einzusetzen und sich eindeutig und klar gegen Gewalt an Frauen und Kindern zu positionieren", sagt AÖF-Geschäftsführerin Maria Rösslhumer.

2018 gab es laut AÖF-Zählung einen Höchststand von 41 Frauenmorden, 2020 waren es 31. Dieses Jahr wurden bereits 21 Frauen von Männerhand ermordet, 37 Frauen waren einem Mordversuch ausgesetzt und wurden schwer verletzt. (red, 22.9.2021)