Mit dem Ferdinand-Berger-Preis ausgezeichnet: Hans Rauscher.

Foto: Matthias Cremer

Wien – Der langjährige STANDARD-Kolumnist und Autor Hans Rauscher wird mit dem Ferdinand-Berger-Preis 2021 des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) ausgezeichnet. Die Jury begründet ihre Entscheidung mit der Einschätzung, "dass das konsequente und kontinuierliche Eintreten Rauschers für die Grundwerte der Demokratie eine wichtige Stimme aus der Mitte der österreichischen Gesellschaft darstellt. Diese Haltung ist in einer Zeit, in der rechtsstaatliche Strukturen immer wieder bewusst infrage gestellt oder implizit unterlaufen werden, ein wichtiger Garant zivilgesellschaftlichen Engagements für Demokratie." Die Preisverleihung findet am 21. Oktober im Wiener Rathaus statt, der frühere Bundespräsident Heinz Fischer wird die Laudatio halten.

Rauscher, geboren 1944 in Wien, studierte Zeitungswissenschaft und Geschichte an der Universität Wien. Nach dem Beginn seiner Laufbahn bei wirtschaftlichen Publikationen war er 1970 an der Gründung des Magazins "Trend" beteiligt. Ab 1975 war er als Kommentator und Kolumnist bei der Tageszeitung "Kurier" tätig, wo er ab 1982 auch als stellvertretender Chefredakteur sowie ab 1993 als Co-Chefredakteur fungierte. Außerdem schrieb Rauscher regelmäßige Kolumnen für "Profil", "Wirtschaftswoche" und "Format".

Mehrfach ausgezeichnet

Seit 1997 ist Rauscher, der auch mehrere Bücher verfasst hat, Kolumnist beim STANDARD. Rauscher wurde unter anderem bereits mit den nach Karl Renner und Kurt Vorhofer benannten Journalistenpreisen sowie dem Preis der Journalistenvereinigung Concordia ausgezeichnet, 2018 erhielt er das Goldene Verdienstzeichen der Stadt Wien. Anlässlich der Berichterstattung zum EU-Beitritt 1995 wurde Rauscher auch mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Den nun zugesprochenen Ferdinand-Berger-Preis will er für einen humanitären Zweck stiften.

Das DÖW vergibt den Ferdinand-Berger-Preis seit 2018 jährlich an Personen, die durch wissenschaftliche oder publizistische Leistungen oder durch besonderes öffentliches Auftreten einen markanten Beitrag gegen Neofaschismus, Rechtsextremismus, Rassismus oder demokratiegefährdendes Verhalten geleistet haben. Der von Ernst Berger und René Berger – Sohn und Enkelsohn des 2004 verstorbenen österreichischen Widerstandskämpfers und ehemaligen KZ-Häftlings Ferdinand Berger – gestiftete Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Nominierung erfolgt durch eine Jury des DÖW. Bisher mit dem Preis ausgezeichnet wurden Christa Zöchling, Uwe Sailer, Michael Köhlmeier und Susanne Scholl. (red, 23.9.2021)