
Schon am Flughafen jubelten sie Francine Niyonsaba zu.

Dann bestieg die 28-jährige Läuferin einen schwarzen Geländewagen und wurde durch die Straßen von Bujumbura gefahren.

Tausende waren gekommen, um Niyonsaba zu sehen, die durch das Schiebedach ihren Fans zuwinkte.
Nach ihrem Weltrekord über 2.000 m und ihrem Triumph in der Diamond League in Zagreb wurde Niyonsaba ein gebührender Empfang bereitet.
"Es war eine lange Reise", sagte Niyonsaba: "Ich bin froh, dass ich nie aufgegeben habe." Denn: Seit Mai 2019 darf Niyonsaba international nicht mehr über 800 m starten, auf ihrer Paradestrecke gewann sie 2016 Olympia-Silber und wurde ein Jahr später Vizeweltmeisterin.
Wie Caster Semenya aus Südafrika weist Niyonsaba einen erhöhten, natürlichen Testosteronwert auf. Nach einer umstrittenen Regel des Weltverbandes World Athletics darf sie – wie Semenya, 800-m-Olympiasiegerin von London und Rio – deshalb bei großen Meisterschaften bei Rennen von 400 Metern bis zur Meile nicht mehr antreten – es sei denn, sie senkt ihren Testosteronwert durch Medikamente oder einen chirurgischen Eingriff. Dies lehnt sie ab.
Der Umstieg auf die längeren Distanzen gelang Niyonsaba, die in Kenia trainiert, deutlich besser als Semenya. Sie schaffte es zu den Olympischen Spielen in Tokio, wurde Fünfte über die 10.000 m. In Zagreb rannte Niyonsaba zuletzt nun 5:21,56 Sekunden über 2.000 m, nie war eine Frau schneller über diese selten gelaufene Strecke.
"Seit meiner Geburt hatte ich kein leichtes Leben", sagte Niyonsaba, aber sie liebe Herausforderungen und stellt sich ihnen "mit viel Entschlossenheit und Beharrlichkeit" entgegen. Und dafür wurde sie jetzt entsprechend gefeiert. (sid, red, 23.9.2021)