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Oberlander versuchte auf dem Rechtsweg gegen seine drohende Auslieferung anzukämpfen.

Foto: Reuters/Chris Wattie

Ottawa – Kurz vor einer geplanten Auslieferung ist der mutmaßliche NS-Verbrecher Helmut Oberlander im Alter von 97 Jahren in Kanada gestorben. Oberlander habe in der Stadt Waterloo in der Provinz Ontario gelebt und zuletzt als Immobilienentwickler gearbeitet, berichteten kanadische Medien am Donnerstag unter Berufung auf seine Familie.

Oberlander sei der letzte von insgesamt zwölf Kanadiern gewesen, denen Nazi-Verbrechen vorgeworfen wurden. Die anderen elf waren ebenfalls gestorben, bevor Kanada sie ausliefern konnte.

Oberlander war 2012 vom Simon-Wiesenthal-Zentrum auf die Liste der zehn meistgesuchten Nazi-Täter aufgenommen worden. Er soll am Massenmord an Juden in der südlichen Ukraine beteiligt gewesen sein, wies seine Schuld aber stets zurück. In den 50er-Jahren war er nach Kanada gekommen. Das Land hatte ihm vor einigen Jahren die Staatsbürgerschaft entzogen, Oberlander hatte die Entscheidung angefochten. (APA, 23.9.2021)