Die Grazer Wahllokale schließen um 16 Uhr.

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Graz – In Graz wird am Sonntag ein neuer 48-köpfiger Gemeinderat gewählt. Der Amtsinhaber seit 18 Jahren, Siegfried Nagl (ÖVP), dürfte dabei seine Position verteidigen können. Neben den etablierten Parteien KPÖ, FPÖ, Grüne, SPÖ und Neos kämpfen acht kleinere, zum Teil neue Gruppierungen um den Einzug in das Rathaus. Insgesamt treten 14 Parteien an. Wahlberechtigt sind 223.512 Personen, davon über 30.000 EU-Bürger – etwas mehr als 2017.

Die Wahllokale öffneten um 7 Uhr und schließen um 16 Uhr. Gegen 17 Uhr gibt es eine Sora-Hochrechnung. Um 17.45 Uhr versammeln sich die Spitzenkandidaten jener Parteien, die den Einzug in den Gemeinderat geschafft haben dürften, zu einer Pressekonferenz im Mediacenter des Rathauses. Ein vorläufiges Endergebnis – ohne die Briefwahl- und sonstigen Wahlkarten – sollte gegen 19 Uhr vorliegen.

Rund zehn Prozent Wahlkarten

Durch den hohen Anteil an Wahlkarten – rund zehn Prozent der Wahlberechtigten – könnten sich am Montag, dem Auszählungstag der Wahlkarten, noch Mandatsverschiebungen ergeben. 9.387 Bürger haben bereits den vorgezogenen Wahltag am Freitag genutzt und ihre Stimme abgegeben. Diese werden am Sonntag ausgezählt. Zusätzlich wurden 25.430 Wahlkarten (2017: 13.626) ausgegeben, der Großteil war online beantragt worden.

Bei der letzten Gemeinderatswahl 2017 platzierte sich die ÖVP unter Nagl mit einem deutlichen Zugewinn von 4,05 Prozentpunkten auf dem ersten Rang (19 von 48 Mandaten, drei Stadtsenatssitze). Zweitstärkste wurde die KPÖ unter Stadträtin Elke Kahr mit einem leichten Plus von 0,48 Prozentpunkten auf 20,34 Prozent (zehn Mandate, zwei Stadtsenatssitze). Die FPÖ als drittstärkste Partei erzielte bei einem Plus von 2,11 Prozentpunkten 15,86 Prozent (acht Mandate). Das Stadtsenatsmandat nahm Parteichef Mario Eustacchio als Vizebürgermeister wahr. Die SPÖ verlor 5,26 Prozentpunkte auf 10,05 Prozent, flog aus dem Stadtsenat und hielt fortan fünf Mandate. Die Grünen (minus 1,63 Prozentpunkte auf 10,51 Prozent) kamen auf einen Stadtratsposten und fünf Mandate. Die Neos schafften aus dem Stand 3,94 Prozent und ein Gemeinderatsmandat. Die Wahlbeteiligung betrug 57,39 Prozent. (APA, 26.9.2021)